MVV wird wieder teurer

Ein U-Bahnfahrer verdient derzeit mit Zulagen 2900 Euro brutto: Es hängt von den laufenden Tarifverhandlungen ab, um wie viel die Fahrpreise nach oben gehen – drei Prozent werden vermutet
von  Abendzeitung
Mit 21 neuen sechsteiligen Gliederzügen mit insgesamt 126 Wagen wird die Münchner U-Bahn ausgestattet
Mit 21 neuen sechsteiligen Gliederzügen mit insgesamt 126 Wagen wird die Münchner U-Bahn ausgestattet © dpa

MÜNCHEN - Ein U-Bahnfahrer verdient derzeit mit Zulagen 2900 Euro brutto: Es hängt von den laufenden Tarifverhandlungen ab, um wie viel die Fahrpreise nach oben gehen – drei Prozent werden vermutet

Sie gehören bei den Löhnen nicht zur Königsklasse. Doch wenn heute in der vierten Verhandlungsrunde über die Gehälter für die Beschäftigten im Öffentlichen Nahverkehr Bayerns verhandelt wird, dann geht es auch um die neuen MVV-Preise. Jedes Prozent mehr bei der Lohnerhöhung macht den MVV teurer. Sicher ist bisher, dass die Preise im Dezember steigen werden. Es wird spekuliert, dass die MVV-Preise um durchschnittlich drei Prozent angehoben werden sollen.

Genaue Zahlen gibt es nicht. Denn noch weiß niemand, wie hoch der Tarifabschluss ausfallen wird. Und von diesem Ergebnis hängt alles ab. Es geht um die Verkehrsbetriebe der Städte und Gemeinden in Bayern (in München ist das die MVG). Aber nicht um die S-Bahn.

Die Verhandlungsbasis ist breit: Die Gewerkschaften fordern für die 6500 Bus-, Tram- und U-Bahnfahrer und deren Kollegen in den Werkstätten und Büros fünf Prozent mehr Lohn (AZ berichtete). Dazu wollen sie finanzielle Verbesserungen im Manteltarif. Die Arbeitgeber lehnen das ab: Löhne und Gehälter würden sich faktisch um zehn Prozent erhöhen, das sei unbezahlbar.

Für die Münchner Verkehrsgesellschaft (die MVG bei den Stadtwerken) müssten dann die Fahrpreise um fünf bis sechs Prozent angehoben werden, wurde dort ausgerechnet. Das ist aber politisch nicht durchzusetzen. Bei der vorigen Erhöhung um 4,9 Prozent im Dezember hagelte es schon heftige Proteste.

Die Arbeitgeber bieten gestaffelt auf zwei Jahre 3,5 Prozent mehr Lohn. Das dürfte die Kosten für die etwa 2800 Mitarbeiter (davon 1300 Fahrer) der MVG um vier bis fünf Millionen verteuern.

„Drei Prozent sind das Maximum“, meint Andreas Nagel von der Aktion Münchner Fahrgäste zu den künftigen MVV-Preisen: „Aber auch das lehnen wir in der jetzigen Situation ab.“

Ein U-Bahnfahrer (ohne Kinder mit zehn Jahren Betriebszugehörigkeit) verdient brutto rund 2900 Euro inklusive Zulagen. Die Bruttogehälter bei Tram- und Busfahrern liegen entsprechend bei rund 3 100 Euro. Willi Bock

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