"Furchterregend, ein Grauen, ein Albtraum": MVV-Chef Bernd Rosenbusch wettert gegen das 49-Euro-Ticket

München - Klar, für die Fahrgäste ist das Deutschlandticket eine feine Sache, das würde auch MVV-Chef Bernd Rosenbusch nicht bestreiten. "Für die Endkunden ist es super", räumt er ein. Doch Rosenbusch hält das Ticket trotzdem für eine Katastrophe – und spart da nicht mit sehr klaren Worten.
Wie chaotisch die Politik das Ticket umgesetzt hat, kann er nicht fassen. Es gebe doch weiterhin keine dauerhaften Finanzierungszusagen, betont er zum Beispiel. Es gebe keine Einnahmeaufteilung, nicht alle Verkehrsbetriebe würden Einnahmen korrekt melden, Kontrollen in Bus und Bahn seien oft nicht umsetzbar, rechtlich sei das Ganze auch nicht abgesichert.
MVV-Chef Bernd Rosenbusch: "Deutschlandticket schadet der Verkehrswende"
"Es ist zum Wegrennen, furchterregend!", redet sich Rosenbusch in Rage. "Ein Albtraum, wie die Politik mit dem Thema umgeht." Ja, es sei super für die Endkunden. "Aber für alle anderen ein Grauen!" Rosenbusch ist sogar der Meinung, dass das Deutschlandticket der Verkehrswende schadet – weil es mit so viel Geld subventioniert wird, das dann an anderer Stelle für Investitionen fehle. "Das Geld ist nun für den Ausbau des ÖPNV nicht da", sagt er, "alles ist beim Deutschlandticket gelandet".

Dass das Ticket vor der Bundestagswahl 2025 abgeschafft oder viel teurer wird, glaubt Rosenbusch trotzdem nicht. Das traue sich kein Politiker zu verantworten. Denn bei den Menschen ist es nun mal sehr beliebt. Rosenbusch geht im MVV-Gebiet von insgesamt 940.000 (!) verkauften Karten pro Monat aus.