MVG: U-Bahn ist an der Belastungsgrenze
München - Anlass des Schreibens ist eine Anfrage der Alfa-Stadträte zur Massenpanik auf der U6 im Sommer. Damals waren Fahrgäste auf den Gleisen in Richtung Allianz-Arena gelaufen, es kam zu chaotischen Szenen, die für viel Wirbel sorgten.
Die Stadträte wollten damals von der MVG wissen, wie es zu solch einer Panik kommen konnte und verknüpften dies mit Fragen zum allgemeinen Zustand zur U3/U6 im Speziellen und des Gesamtnetzes im Allgemeinen. Die MVG ließ sich mit Antwort etwas Zeit.
Nun ist sie da, und sie zeigt, dass das Münchner ÖPNV-System tatsächlich am Rande des Kollaps steht. Zwar unternimmt die MVG viel, um Züge und Schienen auf einem technisch einwandfreien Niveau zu halten, "grundsätzlich gilt allerdings: Das U-Bahnnetz gelangt vor allem in der Innenstadt an seine Grenzen und damit können auch Störungen zunehmen. Es ist abzusehen, dass uns dieses Thema in den nächsten Jahren begleiten wird."
Die Strecke der U3 ist besonders betroffen
Besonders auf der U3 und U6 sind Störungen sehr häufig, was aber auch daran liegt, dass die Strecke besonders im Fokus steht: Wie im gesamten Netz verzeichnet die Verkehsgesellschaft dort einen großen Fahrgastzuwachs; Auf dem Streckenabschnitt zwischen Münchner Freiheit und Implerstraße fährt in Spitzenzeiten je Haltestelle alle 2,5 Minuten ein Zug ab, dadurch wirken sich kleinste Verzögerungen groß aus.
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Großveranstaltungen im Olympiastadion und in der Allianz-Arena werden hauptsächlich über die U3 bzw. U6 bedient und ein Großteil aller Züge, die von der Technischen Basis der U-Bahn kommen oder dorthin überführt werden, müssen ebenfalls über diesen Streckenabschnitt fahren.
Entlastung durch U9-Spange
Der Status quo zeigt also bereits eine deutliche Belastungsgrenze, die Fahrgäste wie MVG nolens volens hinnehmen. Doch sollte sich nichts tun, sieht die MVG für die Zukunft große Probleme auf das System zukommen. "In jüngster Vergangenheit ist das Fahrgastaufkommen jeweils um bis zu zehn Millionen Fahrgäste pro Jahr gestiegen. Allein zwischen 2007 und 2012 gab es ein Wachstum von 12,5 Prozent – Tendenz weiter steigend", so die Verkehrsmanager.
"Die Weiterentwicklung des Münchner ÖPNV-Systems ist daher zwingend erforderlich, um das weiter steigende Verkehrsaufkommen verträglich für Umwelt sowie Einwohnerinnen und Einwohner abwickeln zu können." Abhilfe könnte die U9-Spange schaffen, die seit Jahren mal mehr, mal weniger stark diskutiert wird.
Für die MVG ist klar: "Das Projekt U9-Spange sollte daher nach Einschätzung der MVG vorangetrieben werden."
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