MVG testet UV-bestrahlte Rolltreppenhandläufe am Marienplatz
München - Keimfreie Rolltreppen an den U-Bahnhaltestellen: Dieses Anliegen hatte die Stadtrats-CSU in einem Antrag Ende Juli gefordert. Nun liegt die Antwort der Verwaltung vor – mit einer überraschenden Nachricht.
Denn aus dem Schreiben geht hervor, dass die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) bereits Rolltreppen testet, deren Handläufe mit UV-Strahlen behandelt sind. "Sechs der insgesamt 28 Fahrtreppen am Marienplatz sind im Rahmen eines mehrjährigen Tests seit März 2019 mit diesen Systemen ausgestattet und durch Hinweisschilder gekennzeichnet."
Keimfreie Rolltreppenhandläufe
Nun sammele man "betriebliche Erfahrungen", also etwa die Funktion und die Kosten für die speziellen Handläufe. Ziel sei aber nicht nur, weniger Keime auf den Rolltreppen zu haben, sondern vor allem auch die Sicherheit zu erhöhen. Denn es gebe viele Fahrgäste, die aus Angst vor ebendiesen Keimen die Handläufe gerade nicht benutzten.
Konkret funktioniert das System mit einer "UV-Lampe, die im nicht sichtbaren Bereich der Rolltreppe den Handlauf bestrahlt", erklärte die MVG der AZ auf Nachfrage. Da sich die Lampe hinter einer Verkleidung befindet, unterscheiden sich die Treppen optisch nicht von den restlichen.
Ziel des Tests ist, nicht nur die tatsächlichen Kosten und den Aufwand im Dauerbetrieb zu ermitteln, "sondern auch ob die ständige Bestrahlung den Handlauf schädigt (also das Gummi dadurch Schaden nimmt) und ob sich die Nutzer dadurch tatsächlich besser festhalten als auf den 'normalen' Rolltreppen", so ein Sprecher.
Erst dann soll entschieden werden, ob das System stadtweit eingesetzt wird.
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