MVG Streik am Donnerstag: U-Bahn und Busse stehen still. Alle Infos.

Mitten im Berufsverkehr steht am Donnerstag der öffentliche Nahverkehr still. Warum das so ist – und wie Sie trotzdem ans Ziel kommen.
Update: 9:15 Uhr
Betroffen von dem Warnstreik waren Hunderttausende Münchner. Seit 8 Uhr ist der Warnstreik offiziell beendet, die Verkehrslage normalisiert sich langsam. Dennoch sei erst gegen Mittag wieder mit einem fahrplanmäßigen Betrieb zu rechnen. S-Bahn und Regionalbusse sind von dem Warnstreik nicht betroffen.
Die aktuelle Lage sieht nach Beendigung des Streiks um 9:15 Uhr laut MVG wie folgt aus:
- U-Bahn: Die U-Bahn bietet auf allen Linien in der Regel wieder einen 10-Minuten-Takt, die U2 fährt planmäßig im 5-Minuten-Takt. Bei der U7 sind noch nicht alle Fahrzeuge im Einsatz. Vereinzelt kann es noch zu Unregelmäßigkeiten kommen.
- Tram/Bus: Alle verfügbaren Fahrzeuge sind bereits ausgerückt. In einzelnen Fällen kommt es aber noch zu größeren Unregelmäßigkeiten. Die Buslinie 147 wird derzeit nicht bedient.
München - Vier Stunden geht nichts mehr: Für Pendler wird's am Donnerstagmorgen ungemütlich. Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder zum Warnstreik bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) aufgefordert.
Betroffen sind ab Betriebsbeginn in der Früh U- und Trambahnen sowie die Busse. Ab acht Uhr soll es wie üblich weitergehen. Die MVG geht aber davon aus, dass sich der Fahrplanablauf erst ab Mittag wieder normalisiert haben wird. "Die Fahrer müssen zunächst zu ihren Fahrzeugen kommen, die Züge in das Netz einfädeln und von der Leitstelle in den Fahrplan eingetaktet werden", heißt es in einer Mitteilung.
Hier kommen Sie weiter - und hier nicht
- Die U-Bahn bleibt ab 4 Uhr komplett geschlossen, da die MVG keinen geregelten Betrieb gewährleisten kann.
- Die Trambahnen der Linien 19 (Pasing - Innenstadt - Berg am Laim Bahnhof) und 20 (Stachus - Moosach) fahren. Je nach Personalverfügbarkeit werden gegebenenfalls weitere Linien bedient.
- Da etwa die Hälfte der Busfahrer nicht bei der MVG angestellt ist, sondern bei einem Kooperationspartner ohne Tarifbindung, soll jedes zweite Busfahrzeug im Einsatz sein. Trotzdem geht die MVG von Störungen auf vielen Linien, Ausfällen sowie erheblichen Verspätungen aus.
- S-Bahnen und Regionalbusse sind von dem Streik nicht betroffen.
So bleibt's stressfrei
Wer den öffentlichen Nahverkehr meiden kann, sollte das tun. Bei der aktuellen Wetterlage - vorausgesagt ist ein stark bewölkter Himmel mit einem Niederschlagsrisiko von 43 Prozent - sollten Radler und Fußgänger Regenkleidung oder Schirm nicht vergessen.
Wer sich dennoch an eine Haltestelle traut, sollte in den Zen-Modus gehen und Zeit einplanen und möglichst wenig Gepäck dabei haben. Die Verkehrsbetriebe warnen vor langen Wartezeiten und Platzmangel in den Fahrzeugen.
Knapp 400 angehende Rechtsanwälte können noch mal durchatmen: Wegen des Streiks hat das Landesjustizprüfungsamt enschieden, die dritte Klausur der Zweiten Juristischen Staatsprüfung zu verschieben. Statt um 8:30 Uhr wird erst um 9:15 Uhr das Wissen in Zivilrecht abgefragt.
Wo gibt's aktuelle Informationen?
Auf www.mvg.de, der Facebook-Seite der MVG, auf Twitter sowie in der App können Fahrgäste die aktuelle Betriebslage abrufen. Außerdem werden sie durch die Anzeigetafeln am Bahnsteig und per Durchsage informiert.
Deshalb steht der Nahverkehr still
Während in Augsburg, Regensburg und Amberg bereits am Mittwochmorgen gestreikt wurde, ist am Donnerstag die bayerische Landeshauptstadt dran. Seit Mai laufen die Tarifverhandlungen im öffentlichen Personennnahverkehr (ÖPNV). Die dritte Runde ist für Freitag in Nürnberg angesetzt.
Der Kommunale Arbeitgeberverband hat für die 6.300 Beschäftigten der Nahverkehrsbetriebe 7,5 Prozent mehr Einkommen bei 30 Monaten Laufzeit angeboten. Verdi fordert 7 Prozent für zwölf Monate Laufzeit. Darüber hinaus sollen die Konditionen für Schichtarbeiter verbessert werden. Busfahrer verdienten als Anfänger knapp 2.600 Euro, mit längerer Berufserfahrung etwa 3.200 Euro im Monat, sagte Gewerkschaftssekretär Franz Schütz. "Die Belastung in München ist sehr hoch, deswegen wollen wir Regelungen zur Entlastung vereinbaren."