MVG sieht keine technische Lösung für Rolltreppen-Problem

München - Den Vorschlag von CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl, Wechselrolltreppen mit technischen Systemen wie einer Ampel oder Kamera auszustatten, hält die MVG für nicht umsetzbar.
MVG: Wir kennen keine praktikable Lösung
MVG-Sprecher Matthias Korte sagt zur AZ: "Wir kennen derzeit keine praktikable Lösung zur Anforderung der Rolltreppe in die gewünschte Richtung." In der Branche würden solche Systeme nach Wissen der MVG auch nicht angeboten. Aus Sicherheitsgründen sei es zudem nicht zulässig, dass eine Rolltreppe auf Knopfdruck ihre Fahrtrichtung ändert.
Pretzl hatte jedoch die MVG in seinem Antrag ausdrücklich dazu aufgefordert, auch selbst nach einer geeigneten, innovativen Lösung zu suchen. Seine Vorschläge seien grundsätzlich nur erste Ideen, hatte er im Gespräch mit der AZ gesagt. Der Verband "Aktion Münchner Fahrgäste" schätzt das Problem, das Pretzl anspricht, als "sehr groß" ein. Martin Marino vom Verband sagt: "Dass man Fahrgäste sieht, die sich die Treppen herunterquälen obwohl sie nicht gut zu Fuß sind, sieht man quasi täglich."
Fahrgastverband fordert Nachbesserung
Eine Lösung seitens der MVG würde er deswegen stark begrüßen. "An einigen Stationen müsste auch nochmal geprüft werden, ob doch der Einbau einer beidseitigen Rolltreppe möglich wäre", sagt Marino weiter. Die MVG pocht derweil darauf, dass an vielen U-Bahnstationen eben kein Platz für einen solchen Ausbau sei.
Auch Pretzls Kamera-Vorschlag sieht die MVG kritisch. Denn anders als Pretzl, zweifelt man bei der MVG an der Rücksichtsnahme. "Wir gehen nicht davon aus, dass sich viele Fahrgäste durch eine rote Ampel oder einen Monitor von der Nutzung der Rolltreppe abhalten ließen", sagt Korte.
Bleibt nur die Treppe als Lösung?
Eine Verbesserung könnte also noch dauern. Bis dahin appelliere Marino an alle, die Rolltreppen als Gehbeschleuniger nutzen: "Nehmt die Treppe und lasst die Rolltreppen für die Mitbürger, die keine Alternative haben!"
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