MVG macht mobil: Zehn neue Trambahnen
MÜNCHEN - Die Einkaufstour von Herbert König geht weiter: Erst vor einigen Monaten hatte der Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) vier Trambahnen bestellt – jetzt kommen zehn weitere Variobahnen dazu. Kosten: rund 30 Millionen Euro.
„Seit mehreren Jahren nehmen die Fahrgastzahlen in München überdurchschnittlich zu. Ich erwarte, dass die Tram 2008 weiter zulegen wird“, sagt König. Neue Züge seien deshalb die sinnvollste Variante, die Kapazität zu erweitern. Wegen der Lieferfristen für Stahl rechnet er damit, dass die zehn Trams erst 2011 ausgeliefert werden können.
Die Züge will die MVG im gesamten Netz einsetzen. Gleichzeitig soll in den kommenden Jahren die Taktdichte optimiert werden. Der erste Schritt Ende 2008: „Bei den Linien 15 und 25 kehren wir zum 5-Minuten-Takt zurück.“
Re-Design der vorhandenen Züge vom Typ R 2.2
Ob und in welchem Umfang der Freistaat die MVG finanziell unterstützt, ist unklar. „Wir bestellen die Fahrzeuge auf jeden Fall“, sagt Herbert König. „Je nachdem, was Bayern zahlt, schlägt sich das in den nächsten Jahren auf die Fahrpreise nieder.“ Außerdem unterzieht die MVG die vorhandenen Züge vom Typ R 2.2 einem Re-Design. Neben technischen soll es optische Veränderungen an Türen und Böden geben.
Eine der vier Variobahnen, die die MVG bereits bestellt hatte und die ab Frühjahr 2009 in München fahren, besitzt einen Akku-Antrieb. Königs Plan: Die Tram durch den Englischen Garten. „Die Strecke ist hochwirtschaftlich und verkehrlich sinnvoll.“ Tests hatten ergeben, dass die Batterie-Tram 1000 Meter weit fahren kann – die Strecke quer durch den Englischen Garten beträgt 900 Meter. Doch: „Es geht nicht nur um die Distanz, auch um die Streckencharakteristik.“ Wie viele Bremsvorgänge gibt es, wie verhält sich die Batterie? „Wir werden ab Frühjahr 2009 eine Weile testen“, sagt der MVG-Chef.
Im Oktober 2007 hatte die Stadt vor dem Verwaltungsgerichtshof mit ihren Gartentram-Plänen verloren. Die Begründung: Die Oberleitung stören das Bild des Parks. Die fallen nun weg, König ist trotzdem vorsichtig: „Wir unternehmen erst dann einen Anlauf, wenn wir sicher sind, dass die Technik funktioniert.“ Dann ist die Bahn frei für die Tram durch den Englischen Garten.
Christoph Landsgesell
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