MVG: Die Gründe für die Verspätungen auf der Linie U6 - Weichenarbeiten

Seit Wochen herrscht Chaos auf der Linie. Hier erfahren Sie die Gründe - und wann sich sie die Lage bei der U6 endlich bessert.
von  Linda Vogt

München - Der Frust der Fahrgäste im Münchner Norden steigt: Die Ankunftszeiten werden seit Wochen nicht mehr eingehalten, Züge fahren nicht zur Endstation, Betroffene bleiben in manchen Fällen ratlos zurück. Auf der Linie U6 herrscht Chaos. Auch auf die U3 übertragen sich die Verspätungen.

Der Grund: Seit Ende Mai werden sieben Weichen am U-Bahnhof Kieferngarten ausgetauscht. Der U-Bahnbetrieb werde dadurch aber nicht in größerem Umfang unterbrochen, hatte die MVG zuvor noch versprochen. Dieses Versprechen musste das Unternehmen nun nachträglich wieder kassieren: "Es läuft nicht ganz so rund, wie die Planer es sich gewünscht hätten", räumt ein Sprecher auf Nachfrage ein.

Im Zentrum des Ärgers steht der Bahnhof Freimann. Weil derzeit nur ein Gleis befahrbar ist, fahren die Bahnen nicht mehr durchgehend, Fahrgäste müssen an der Haltestelle jeweils in den gegenüberstehenden Zug umsteigen. Eigentlich wollte die MVG so Schienenersatzverkehr vermeiden, ihren Kunden kein lästiges Ausweichen auf Busse zumuten.

Plan der MVG ging nicht auf

"Leider hat sich das in der Praxis dann anders herausgestellt", erklärt der Sprecher. Selten wartete allerdings dann auch direkt auf dem Gleis gegenüber ein Zug zur sofortigen Weiterfahrt. Die Lage verschärft haben weitere Baustellen im Verkehrsnetz, die MVG modernisiert in einem großangelegten Projekt Schienen und Bahnhöfe. Die meisten Arbeiten werden in der Nacht durchgeführt, nur befindet sich die Basis für die Baustellenfahrzeuge auch im Norden. Auch sie müssen durch das eingleisiege Nadelöhr beim Kieferngarten. Vor allem in der Früh blockieren sich die Fahrzeuge gegenseitig.

Das nervt vor allem die Pendler, die morgens mit der U-Bahn in die Arbeit fahren. Auf der MVG-Facebook-Seite schreiben sich viel Fahrgäste ihren Frust von der Seele.

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Die MVG hat daraufhin nachgebessert. Mitarbeiter informieren am Gleis über die Lage, Reservezüge fangen nun Verspätungen auf und Baustellenfahrzeuge werden an anderen Plätzen abgestellt. Zusätzlich fährt hinten in den Bahnen ein zweiter Fahrer mit. Zuvor musste der Fahrer in Freimann 120 Meter zum Ende des Zuges laufen, um die Bahn wieder zurück in die andere Richtung zu lenken, dort noch die Technik hochfahren - erst dann ging es weiter. Für gestresste Pendler gingen so wertvolle Minuten verloren.

MVG: Bauarbeiten noch bis Ende Juli

Durch die Maßnahmen hat sich die Lage im Vergleich zur ersten Woche schon spürbar entschärft: "Es gibt kürzere Wartezeiten, der direkte Umstieg klappt häufiger und uns erreichen seltener Kundenbeschwerden", betont der Sprecher. Trotzdem laufe es nach wie vor noch nicht ganz rund, darüber ist sich die MVG bewusst.

Bis zum 23. Juli werden sich die Bauarbeiten noch ziehen. Am Wochenende vom 14. Juli bis 16. Juli kommen zwischen den Bahnhöfen Studentenstadt und Kieferngarten dann allerdings dann doch noch Busse zum Einsatz.

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