MVG-Chef König: Die Preise müssen steigen

Der MVG-Chef zeigt auf steigende Unkosten und mehr Angebot für die Kunden. Andere Städte müssten ihre Fahrpläne ausdünnen.
MÜNCHEN - Jedes Jahr erhöht der MVV die Preise – jedes Jahr wird er dafür kritisiert.
Am 21. September wollen die MVV-Gesellschafter wieder an der Preisschraube drehen. Einer verteidigte gestern die neuen Preise, die ab Dezember gelten sollen: MVG-Chef Herbert König, der Chef über U-Bahn, Bus und Tram in München: „Wir haben steigende Kosten.“ Deshalb müssten die Preise steigen.
Zu den Gesellschaftern gehören Stadt, Land und die acht Landkreise im MVV. Es fahren: die U-Bahnen, Busse und Trambahnen der Münchner Verkehrsgesellschaft MVG (Königs Truppe), S-Bahn und die Regionalbusse. Wie viel Prozent die MVV-Kunden mehr bezahlen müssen, dazu laufen noch interne Verhandlungen unter diesen Partnern.
„Wir verdienen nichts am Verkehrssystem“, verteidigt Herbert König seinen Appetit auf höhere Preise: „Auch wir müssen mehr für Strom und Treibstoff bezahlen. Allein unsere Personalkosten steigen um einen zweistelligen Millionenbetrag im Jahr.“ Dazu kommen gewollte Preistreiber: Die Vergrößerung des Angebots. Nächstes Jahr werde das der U-Bahn um 1,6 Prozent ausgeweitet, für Tram um 1,6, bei Bussen um zwei Prozent.
Auf der anderen Seite würden sich Bund und Land immer mehr aus der Finanzierung des Nahverkehrs zurückziehen. Da blieben nur noch die Fahrgäste als Zahlmeister.
München sei da in einer vergleichsweise komfortablen Situation: Immer neue Fahrgastrekorde bringen auch mehr Einnahmen. Sonst wären die Steigerungen in den letzten Jahren höher ausgefallen. König: „Es gibt Städte wie Wiesbaden, die erhöhen jetzt die Preise und müssen gleichzeitig das Angebot verschlechtern. Wir bauen es aus.“
Es ist daran gedacht, die Preise gleich für zwei Jahre zu erhöhen. Natürlich tun die Politiker so, als habe das nichts mit den Wahlkämpfen im Herbst nächsten Jahres zu tun.
Für König zählt ein anderes Argument: Das schafft ihm mehr Planungssicherheit über einen längeren Zeitraum.
Einen Traum hat der MVG-Chef: Ein München-Ticket, also nur ein Preis für Fahrten in München. Heute gibt es hier bei Zeitkarten drei Preiszonen. Jeder in der Region habe es da einfacher. König: „Andere Städte schaffen das auch, und es macht es für die Münchner einfacher.“ An der Idee werde noch gefeilt, aber vor dem Jahre 2015 passiere da nichts.