MVG-Bitte: Fenster in U-Bahnen offen lassen

Um Ansteckungsgefahr zu verringern, bittet die MVG die Kippfenster offen zu lassen. Doch daran halten sich nicht alle. Jetzt laufen Videos in den Münchner U-Bahnen.
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Mehr Schutz vor Corona könnten in alten U-Bahnen geöffnete Fenster bringen.
Mehr Schutz vor Corona könnten in alten U-Bahnen geöffnete Fenster bringen. © Daniel von Loeper

München - Die Tage werden kälter und auch Menschen, die bisher radelten, sind zunehmend auf die U-Bahn angewiesen. Doch viele haben Angst, sich dort mit Corona anzustecken. Zumindest in den alten U-Bahn-Zügen lassen sich aber die Fenster aufklappen.

Lüften stelle einen wichtigen Beitrag zum Infektionsschutz dar, heißt es von der MVG. Doch anscheinend schließen die Fahrgäste die Fenster immer wieder. Deshalb bittet die MVG inzwischen ihre Fahrgäste mit Plakaten und Videos, die Klappfenster offen zu lassen.

Die ÖDP hatte zuvor den Antrag gestellt, dass die MVG die Fenster fixieren solle, damit sie dauerhaft offen bleiben. Doch weil das laut MVG technisch nicht möglich ist und weil zudem Regen und Schnee die Sitzplätze beschädigen könnten, nahm die ÖDP den Antrag letztlich zurück.

Die Plakat- und Video-Kampagne sei besser als nichts, sagt ÖDP-Stadträtin Sonja Haider. Wie gut es tatsächlich läuft und ob sich die Fahrgäste daran halten und die Fenster offen lassen, falle ihr jedoch schwer zu beurteilen.

MVG: U-Bahn ist kein Corona-Hotspot

Aus Sicht der MVG jedenfalls ist die U-Bahn kein Corona-Hotspot. Das bestätigen laut MVG-Sprecher Matthias Korte erste Untersuchungen. Schließlich seien die Reisezeiten kurz, meistens nicht länger als zehn Minuten.

"In der Regel wird in den Fahrzeugen auch wenig gesprochen und interagiert", antwortet Korte auf eine Anfrage der AZ. "Viele schauen ohnehin in ihr Smartphone. Die Disziplin unter den Fahrgästen ist groß." Außerdem kommt nicht nur durch die Fenster Luft hinein. In allen Zügen gibt es laut MVG Belüftungsanlagen, die Außenluft ansaugen und in den Fahrgastraum leiten. Innerhalb weniger Minuten werde die Luft komplett getauscht.

Etwa alle 60 Sekunden - wenn die U-Bahn in der nächsten Station ist - öffnen zudem die Türen. In neueren Zügen übernimmt dies der Fahrer für alle Türen. Trotzdem trauen sich die Münchner nicht so recht in Bus und Bahn: Seit Beginn des jüngsten Lockdowns liegt die Nachfrage laut MVG bei etwa 40 Prozent des Normalniveaus.

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30 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Hosenband am 23.12.2020 19:20 Uhr / Bewertung:

    Da frohlockt die Fraktion der Auto-Anbeter. Scheinbar endlich ein Argument, um guten Gewissens mit der Blechkiste Stau zu verursachen, zumindest noch für ein paar Monate.
    Man fragt sich dann bloß, warum die Infektionszahlen auf dem flachen Land in Niederbayern oder Sachsen noch viel höher als in den Großstädten sind, obwohl es dort faktisch keinen ÖPNV gibt. Da verflüchtigt sich dann die These von Infektionsherd ÖPNV doch wieder recht schnell.
    Und ja, Fenster auf, einfach alle paar Stationen Durchsagen einspielen.

  • Dr. Schönfärber am 23.12.2020 12:10 Uhr / Bewertung:

    Hier ziehts!

  • jokie am 23.12.2020 11:58 Uhr / Bewertung:

    " Trotzdem trauen sich die Münchner nicht so recht in Bus und Bahn" Kein Wunder. Viel schlimmer dürfte die Virenlastigkeit, trotz aller anderslautender Beteuerungen zum trotz, nirgends sein.

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