Mutter wegen Mordversuchs an Tochter vor Gericht

Die Angeklagte Jasmin J. (28) steht seit gestern vor dem Münchner Schwurgericht. Der Vorwurf: Mordversuch an der eigenen Tochter (heute 4). Nach der Tat weckte sie ihren Mann und schrie: "Ich habe unsere Tochter getötet. Jetzt töte mich!" Das Gericht prüft, ob die Angeklagte psychisch krank ist.
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Wollte Mutter Jasmin J. (28) ihre Tochter (heute 4) umbringen?
Gregor Feindt Wollte Mutter Jasmin J. (28) ihre Tochter (heute 4) umbringen?

MÜNCHEN - Die Angeklagte Jasmin J. (28) steht seit gestern vor dem Münchner Schwurgericht. Der Vorwurf: Mordversuch an der eigenen Tochter (heute 4). Nach der Tat weckte sie ihren Mann und schrie: "Ich habe unsere Tochter getötet. Jetzt töte mich!" Das Gericht prüft, ob die Angeklagte psychisch krank ist.

„Zwei Wochen vor der Tat hat eine Stimme zu mir gesagt: ,Ich bin der Teufel in Dir!“ sagte die 28-jährige Kellnerin Jasmin J. gestern vor dem Münchner Schwurgericht. Staatsanwalt Andreas Franck wirft der Angeklagten einen Mordversuch an ihrer Tochter (heute 4 Jahre) vor. Nach einem Streit mit ihrem Mann habe sie am Morgen des 23. Februar 2008 versucht, das Kind mit einem Kissen zu ersticken.

"Wir haben täglich Schläge bekommen"

Als die Kleine regungslos im Bett lag, soll sie ihren Mann geweckt und geschrien haben: „Ich habe unsere Tochter getötet. Jetzt töte mich.“ Der Ehemann kümmerte sich sofort um das Mädchen und alarmierte die Polizei. Das Kind erlitt ausgeprägte Würgemale und massive Staublutungen im Kopf- und Gesichtsbereich. Es musste auf der Intensivstation des Klinikums Harlaching behandelt werden. 1986 kam die Iranerin mit ihrer Familie nach Deutschland: „Wir wohnten in Hamburg. Unser Vater, der schon seit Jahren in Deutschland war, leitete ein Hotel und hatte eine Reisebüro.“ Die Angeklagte wuchs mit sechs Geschwistern auf. Nach ihren Angaben sei der Vater gewalttätig gewesen: „Wir haben täglich Schläge bekommen.“

Sie wurde von ihrer Familie zur Heirat gezwungen

Jasmin J. besuchte das Gymnasium nur bis zur 9. Klasse. Sie kam im Unterricht nicht mehr mit , weil sie Deutschland zwei Mal verlassen musste: „Mein Vater meinte, dass es hier zu viele Freiheiten gibt.“ Jasmin J. wurde von ihrer Familie angeblich zur Heirat gezwungen. Ihr Mann wuchst im Iran auf. Die Angeklagte fürchtete bereits vor der Ehe, dass sie zu verschieden sind: „Ich bin in Deutschland aufgewachsen, ich fühle deutsch und denke deutsch.“ 1999 Hochzeit. 2002 kam ihr Mann nach München. Dort jobbten beide bei einem Verwandten.

"Ich hörte Stimmen, sah kleine grüne Männchen"

Im September 2004 kam die Tochter zur Welt. Im August 2006 soll ihre psychische Krankheit begonnen haben: „Ich hörte Stimmen, sah kleine grüne Männchen.“ Als sie in einem Café kellnerte, soll ihr eine innere Stimme befohlen haben, dass sie Tassen auf die Gäste werfen soll: „Ich musste meine Hand festhalten, damit nichts passiert.“ Der Prozess dauert an.

th

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