Mutter mit drei kleinen Kindern bald obdachlos
München - Es hatte alles schon so gut ausgesehen – jetzt ist ihr Traum jäh zerplatzt: Wenn nicht schnell ein kleines Wunder geschieht, wird die Münchnerin Dominique E. (26) mit ihren kleinen Kindern Anna-Lena (4), Sophie (2) und Noah (10 Monate) in sechs Wochen obdachlos sein.
„Das ist ein Albtraum, der mir den Schlaf raubt“, sagt sie verzweifelt. Die alleinerziehende Mutter, die sich vor eineinhalb Jahren von ihrem Mann getrennt hat und auf Sozialhilfe angewiesen ist, lebt aktuell mit ihren Kindern in einem katholischen Mutter-Kind-Heim in Sendling. Von dort aus sucht sie mit Hilfe der immowelt.de-Initiative „Verändere Deine Stadt“ ein neues Zuhause für ihre kleine Familie. Eine Sisyphus-Arbeit: „Die vielen Absagen waren schlimm“, schildert Dominique ihre Erfahrungen bei der Suche nach einer Drei-Zimmer-Wohnung in und um München.
Aussagen wie „Drei Kinder? Nein, danke!“ oder „Geld vom Sozialamt – so was nehmen wir nicht“ habe sie nicht nur einmal gehört. „Ein Vermieter sagte, wenn ich drei Hunde hätte, wäre es ihm lieber. Die Wohnung habe ich natürlich nicht bekommen.“
Doch die junge Mutter gab nicht auf – und hatte plötzlich Glück: Der Besitzer eines leerstehenden, älteren Häuschens mit Garten in Feldmoching sagte Dominique zu. Am 1. Juli hätte sie einziehen können, die Kaltmiete von 870 Euro hätte das Sozialamt übernommen. Doch daraus wird nun doch nichts: Weil das Haus sechs Jahre lang leer gestanden ist, der Wasseranschluss abgemeldet war und die Rohre trocken gelegen hatten, müsste der Eigentümer die Leitungen nun komplett erneuern. Die Kosten von bis zu 15000 Euro sind ihm zu hoch. Nun lässt er das alte Gebäude lieber leer stehen.
Für Dominique ist die Absage eine Katastrophe. Spätestens Ende Juni muss sie mit den beiden Mädchen, Baby Noah und Hund Leila das Mutter-Kind-Heim verlassen. Denn die Aufenthaltsdauer in der katholischen Einrichtung ist befristet – und der Vertrag war schon einmal verlängert worden. „Im Moment weiß ich nicht, wie es weitergehen soll“, sagt die alleinerziehende Mama. Denn ohne einen festen Wohnsitz wird sie weder einen Krippenplatz für den kleinen Noah bekommen, noch eine Lehrstelle. Sie sagt: „Eigentlich wollte ich eine Teilzeitausbildung zur Tierpflegerin machen, aber im Moment kann ich davon nur träumen.“
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