Mutmaßlicher Räuber: "Ich habe gelogen"

München - "Das war egoistisch und dumm von mir, dafür entschuldige ich mich auch", gibt sich der wegen schweren Raubes angeklagte Hans G. (26, Name geändert) reuig. Gemeint ist seine Aussage beim Prozessauftakt vom Dienstag.
Opfer im Gesicht mit Wagenheber verletzt
Da hatte er fälschlicherweise angegeben, ein Freund hätte zu ihm gesagt, er solle zeigen, "aus welchem Holz er geschnitzt" sei und ihm den Wagenheber in die Hand gedrückt, mit dem er daraufhin das Opfer niederschlug und schwer im Gesicht verletzte.
Doch warum hat er gelogen? Hans G. habe seinen Freund belasten wollen, da ihn dieser zuvor bei der Polizei belastet hatte. Er sei die "Ursache" dafür gewesen, dass der Angeklagte im Gefängnis gelandet ist.
In Wahrheit sei er aus dem Auto aus eigener Motivation gestiegen, habe sich den Wagenheber aus dem Kofferraum genommen und sei auf die andere Straßenseite zu dem Opfer gegangen.
Die Tatwaffe nur zur Verteidigung mitgenommen?
Er habe den Mann eigentlich nur "zur Rede stellen wollen". Die Tatwaffe hätte er nur zur Verteidigung mitgenommen. Das Opfer, das ihm zuvor seine wertvolle Tasche und etwa 700 Euro Bargeld gestohlen haben soll, hätte ihn jedoch gleich beleidigt. Da sei er wütend und aggressiv geworden und habe zugeschlagen.
Auch sein 30-jähriger Spezl kam am Donnerstag zu Wort. Er berichtete unter anderem, dass die beiden vor der Tat jeweils eine Flasche Whiskey und drei bis vier Whiskey-Cola-Dosen getrunken und dazu viel Kokain zu sich genommen hätten.