Mutmaßliche Syrien-Kämpfer schweigen zu Prozessbeginn
München - Im Prozess gegen zwei mutmaßliche Kämpfer einer syrischen Terrorgruppe vor dem Münchner Oberlandesgericht haben beide Angeklagte die Aussage verweigert.
Die 26 und 38 Jahre alten Männer äußerten sich nach Verlesung der Anklage am Dienstag weder zu persönlichen Verhältnissen noch zu den Tatvorwürfen. Zu diesen gehören die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung, Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und weitere Delikte.
Die Münchner Generalstaatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, als Mitglieder der radikalislamischen Organisation Dschunud al-Scham ("Die Soldaten Syriens") am bewaffneten Kampf gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad teilgenommen zu haben. Den Ermittlungen zufolge waren die im oberpfälzischen Neustadt an der Waldnaab lebenden türkischen Staatsbürger im Oktober 2013 für etwa zehn Tage nach Syrien gereist und hatten dort an bewaffneten Patrouillenfahrten teilgenommen, wozu sie auch an Sturmgewehren unterrichtet wurden. Der 38-Jährige habe zurück in der Heimat versucht, weitere Mitglieder für die Gruppe zu werben. Im Frühjahr 2014 sei er erneut für einen Monat nach Syrien gereist und habe dort gekämpft.
Im Mai 2017 wurde er in seiner Wohnung in Deutschland festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der andere Angeklagte ist auf freiem Fuß. Derzeit sind 16 Verhandlungstage bis August angesetzt.