Mutige Polizistin: So stellte sie die Schläger von Solln

MÜNCHEN - Polizistin Lisa E. entdeckte und stellte die beiden mutmaßlichen Täter im Mordfall Dominik Brunner - in einem Gebüsch in Tatortnähe am Sollner S-Bahnhof. „Da hab’ ich die Waffe gezogen“, erzählt die 23-Jährige am Rande des Prozesses.
Sportliche Figur, hübsches Gesicht, gewinnendes Lächeln, lange dunkle Haare – Bundespolizistin Lisa E. (23) hat die beiden mutmaßlichen Mörder Markus S. (18) und Sebastian L. (18) nach über einer Stunde endlich gefasst: „Ich sah zwei Stofffetzen im Gebüsch und habe meine Waffe gezogen.“
Die junge Polizeibeamtin und ihre Kollegen wurden von ihrer Dienststelle im Münchner Hauptbahnhof zum Tatort S-Bahnhof Solln beordert: „Ich habe Herrn Brunner dort liegen sehen. Viele Kollegen waren schon vor Ort.“ Lisa E. hat sich zunächst um die verstörten Zeugen gekümmert. In der Hoffnung, dass bald das Kriseninterventionsteam (KIT) anrückt. Die Menschen, die das Tatgeschehen miterlebt hatten, standen unter Schock.
„Wir bekamen eine genaue Täterbeschreibung“, erinnerte sich die Beamtin. Mit einem Kollegen machte sie sich auf die Suche. Entlang der Bahngleise Richtung Innenstadt. Um 17.25 Uhr sah sie die Stofffetzen im Gebüsch. Rund 80 Meter vom Tatort entfernt. Sie und ihre Kollege zogen ihre Waffen: „Wir haben sie aufgefordert, mit erhobenen Händen rauszukommen.“
Bange Sekunden. Drei Mal musste Lisa E. die Verdächtigen ermahnen. „Erst kam nur einer. Schließlich kam auch der andere aus dem Gebüsch und fiel gleich auf den Schotter“, erinnert sich Lisa E. In dem Augenblick waren auch andere Kollegen zur Stelle.
th