Mut zur Entscheidung

Willi Bock, Rathaus-Reporter, über die Krise der städtischen Kliniken.
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Christian Ude ersetzte bei den Stadt-Kliniken den Aufsichtsrat durch einen Lenkungskreis.
dpa Christian Ude ersetzte bei den Stadt-Kliniken den Aufsichtsrat durch einen Lenkungskreis.

Den fünf städtischen Münchner Kliniken geht es schlecht – das wusste man, und trotzdem setzt der knallharte Bericht der Unternehmensberatung Boston Consulting nochmal eins drauf: Das Medizinkonzept stimmt nicht, es wird nicht ökonomisch gedacht, Sanierungen werden verschoben, das Inventar ist veraltet.

Warum, so fragt man sich, wurden all diese Probleme nicht früher angegangen? Klar: Hier ist jeder mit jedem verflochten. „Netzwerke“ sagt man heute, früher bezeichnete man so etwas als Seilschaften. Und die haben in der Medizinpolitik meist überparteilich funktioniert.

Reformen? Klar, aber nicht in meinem Stadtteil, nicht bei meinem Vertrauensarzt, nicht bei meinen Gewerkschaftsmitgliedern! Was die Unternehmensberater von Boston Consulting ans Licht holen, ist erschreckend. Und die erste Bestandsaufnahme zeigt: Die Zeit des kritischen Schwadronierens ist vorbei. Jetzt muss ganz konkret die Hand gehoben werden, zu welchen Schritten die Verantwortlichen bereit sind.

Sonst ist es bald aus mit den fünf Häusern. Die Untersuchung der BCG belegt noch etwas: Der Aufsichtsrat war wie viele Aufsichtsräte bei der Stadt falsch besetzt. Es ist ein massiver Misstrauensbeweis, wenn OB Ude parallel zum Aufsichtsrat einen Lenkungskreis einrichtet. Besser wäre, wenn im Aufsichtsrat selbst weniger Gschaftlhuber und interessierte Laien säßen. Anders ist ein wertvolles Gut wie das Klinikum nicht zu retten.

 

 

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