Muss der Franziskaner einer Shoppingmall weichen?

München - Dem Traditionsgasthaus an der Oper - bekannt und legendär vor allem für seinen Leberkas, den häufig auch die Opernbesucher während der Pausen genießen, droht nach Informationen von "Bild" und "Süddeutscher Zeitung" offenbar das Aus. Der Gebäudekomplex zwischen Residenz-, Perusa- und Theatinerstraße soll umgebaut werden: Zu einer riesigen Shoppingmall.
Der Franziskaner könnte darin nicht integriert werden und müsste weichen. Nach Informationen der SZ hat die Besitzerin des Gebäudekomplexes, die Immobilienverwaltung des Barons August von Finck, mit den Mietern schon die nötigen Auflösungsverträge geschlossen.
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Was passiert mit dem Franziskaner?
Eigentlich läuft der Pachtvertrag von Wiesn-Wirt und Franziskaner-Pächter Edi Reinbold noch bis 2022. Nach Bild-Informationen hat Reinbold jedoch bereits den Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz gekauft, ebenfalls im Besitz von Finck. Angeblich ist dieser Kauf Teil eines Deals, um das Traditionsgasthaus aus dem Gebäude zu entfernen: Franziskaner gegen Löwenbräukeller.
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Gegenüber Bild bestätigt Reinbold zwar den Kauf des Löwenbräukellers, aber nicht, dass dieser Teil eines Deals gewesen sein soll. „Lieber übernehme ich als Münchner den Löwenbräukeller als ein ausländischer Investor.“ Allerdings zitiert das Blatt Insider, die wissen wollen, dass bereits ein Antrag bei der Stadt gestellt worden sei, eine Bekleidungskette in dem Gebäude an der Residenzstraße unterzubringen.
Nicht unwahrscheinlich also, dass der derzeitige Pächter des Löwenbräukellers, Christian Schottenhamel, bald seinem Wiesn-Wirt-Kollegen weichen muss.
Für den Franziskaner an der Oper, eines der größten Traditionsgaststätten in der Innenstadt, würde dieser Deal dann das Aus bedeuten und ein weiterer Konsumtempel die Münchner Innenstadt "bereichern"