Museumstipps für München: Kunst gegen das miese Wetter

Das Wetter am Wochenende wird greislig - das ist aber noch lange kein Grund daheim zu bleiben. Die AZ gibt Tipps, welche Ausstellungen lohnen.
Victoria Kunzmann |
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München - Nass, kalt, grau, ungemütlich. Greislig soll es werden, das Wetter am Wochenende. Rausgehen muss nicht sein – zumal die Zeit auch drinnen nicht verschenkt sein muss. Dafür gibt es in München zu viele geheimnisvolle, spannende, komische, nachdenklich machende Ausstellungen. Einige gesammelte Werke gibt es nur noch wenige Wochen zu sehen, da lohnt sich ein Besuch am Wochenende nochmal mehr.

Und da so viel Wissen ja bekanntlich hungrig macht, geben wir zusätzlich zu einer bunten Sammlung an Ausstellungstipps – für den Eisbahn-Nostalgiker, Geschichtsbücherwälzer und Dackelliebhaber – auch noch die passende kulinarische Fortführung des Wochenendausflugs mit.

Valentin-Karstadt-Musäum: Des Münchners liebstes Zamperl

Er gehört zu München wie Weißbier und Weißwurst: Der Dackel, das liebste Haustier der Münchner. Oft in Gedichten erwähnt oder zur Hauptrolle in Theaterstücken gemacht, karikiert und gemalt. Nun gibt es sogar eine Ausstellung über den Dackel, als Stammtischhund, als Maskottchen bei den Olympischen Spielen und als kurzbeiniger Partner zahlreicher bekannter Münchner.
Infos: Im Tal 50, Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag 11.01- 17.29 Uhr, Freitag, Samstag 11.01 – 17.59 Uhr, Sonntag 10.01 – 17.59 Uhr, Eintritt: 2,99 Euro, ermäßigt 1,99 Euro
Einkehrmöglichkeit: Einen besonderen Charme versprüht das Turmstüberl, das "einzige achteckige Café weit und breit", wie es das Café selbst beschreibt. Es gibt typisch münchnerische Gerichte, Weißwürste, Obazda, Fleischpflanzerl, selbstgemachte Kuchen und natürlich auch Kaffee.

Museum Brandhorst: Auf den Spuren der Pop-Art

Das Museum Brandhorst widmet noch bis zum 22. April eine Ausstellung allein dem Schaffen des US-amerikanischen Künstlers Alex Katz, den Kritiker als einen der beliebtesten Pop-Art-Künstler der vergangenen Jahrzehnte sehen. Im Museum Brandhorst sind Werke ab den 1950er Jahren zu sehen, darunter Skizzen, Portraits und auch Landschaftsbilder. In der Sammlung Brandhorst sind Werke unter anderem von Andy Warhol, Gerhard Richter und Bruce Nauman zu sehen.

Infos: Theresienstraße 35a, Öffnungszeiten: tägl. außer Mo 10-18 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr, Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 5 Euro, sonntags 1 Euro
Einkehrmöglichkeit: Für den kleinen Hunger und das Verweilen nach der Ausstellung gibt es ein Café im Museum Brandhorst. Nachdem das Café Horst Ende Januar ausgezogen ist, gibt es einen Übergangscaterer. Ab April soll ein neues Café oder Restaurant einziehen. Alternativ gibt es in der Umgebung auch andere schöne Cafés und Einkehrmöglichkeiten, zum Beispiel das Café Puck (Türkenstraße 33).

MVG-Museum: Für Nostalgiker

Zum neunten Mal findet im MVG-Museum heuer die Modellbahn-Ausstellung statt, jedes Jahr führen Vereine und Privatpersonen ihre Eisenbahnen und Anlagen vor. In der Dauerausstellung erfahren Besucher allerhand Wissenswertes über die Geschichte des Münchner Nahverkehrs.
Infos: Zwei kostenlose Sonderlinien verkehren zum Museum: Die Tram-Sonderlinie E7 (Ab Max-Weber-Platz im 20-Minuten-Takt), das Bus-Shuttle O7 (ab Giesing Bahnhof, alle 30 Minuten). Ständlerstraße 20, Sa und So 11 bis 17 Uhr, Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 2,50 Euro

Einkehrmöglichkeit: Bayerische Küche gibt es in der "St. Benno Einkehr" (Stadelheimer Straße 71), ein besonders "süßer" Tipp ist die Zimtschneckenfabrik in der Chiemgaustraße 81.

Bayerisches Nationalmuseum: Reise durch die europäische Kultur

Eine zweitausendjährige Reise durch die deutsche und europäische Kulturgeschichte beginnt (und endet) im Bayerischen Nationalmuseum, das seit vergangenem Sommer eine neue Dauerausstellung eingerichtet hat. Sie widmet sich dem "Barocken Luxus" und zeigt allerhand Möbel, Kunst und extravagante Gegenstände, die das pompöse Leben prägten. Daneben sind zahlreiche Exponate von Renaissance bis Jugendstil ausgestellt. Ein geschichtlicher und kultureller Streifzug, der auch mal Schmunzeln lässt.
Infos: Prinzregentenstraße 3, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Donnerstag 10 bis 20 Uhr, Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 6 Euro, sonntags 1 Euro
Einkehrmöglichkeit: Ein gehobenes, aber gemütliches Ambiente herrscht im Café und Restaurant im Museum. Hier gibt es hausgemachte Kuchen, Gebäck, Kaffee und eine kleine Mittagskarte.

Lenbachhaus: Übermenschliche Wahrnehmung

Die Künstlerinnen Georgiana Houghton, Hilma af Klint und Emma Kunz experimentierten in ihren Werken mit abstrakter Bildsprache, die Übermenschliches ausdrücken soll. Die Ausstellung "Weltempfänger" widmet sich dem Übersinnlichen. Am Sonntag um 14 Uhr gibt es eine Führung.
Infos: Luisenstraße 33, Öffnungszeiten: Di 10-20 Uhr, Mi-So u. Feiertag 10-18 Uhr, Eintritt: 10 Euro, ermäßigt 5 Euro
Einkehrmöglichkeit: Essen gibt es im Restaurant und Café "Ella", das die bayerische und italienische Küche verbindet und Wert aufs Optische legt. Es gibt Frühstück, aber auch Pasta, Antipasti und sogar Hummer, ist allerdings auch etwas teurer.

Jüdisches Museum: Versteckte Geheimnisse

Die Dauerausstellung "Stimmen, Orte, Zeiten" erzählt von Juden in München und deren Geschichte. Die aktuelle Ausstellung "Sieben Kisten mit jüdischem Material" gibt noch bis zum 1. Mai Aufschluss über viele Gegenstände, die während des Pogroms 1938 aus den Synagogen geraubt wurden.
Infos: St.-Jakobs-Platz 16, Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 18 Uhr, 6 Euro, ermäßigt 3 Euro
Einkehrmöglichkeit: Herrlich modern und offen präsentiert sich das "Café Exponat", das freitags bis sonntags sein "Kulturfrühstück" anbietet. Neben dem klassischen Frühstück gibt es hier Spezialitäten der israelischen Küche.

Kunstfoyer der Versicherungskammer: Das Gegenstück zum Selfie

Bis zum 12. Mai sind hier Selbstportraits zu sehen – und zwar vom Pop-Art-Künstler Jim Dine unter dem Motto "I never look away". Ein gemaltes Ich ist doch eine herrliche Erfrischung in Selfie-Zeiten.
Infos: Maximilianstraße 53, täglich 9 bis 19 Uhr, Führungen je um 12 und 18 Uhr, Eintritt frei
Einkehrmöglichkeit: Das "ImmerSatt" mit Frühstück, Kleinigkeiten und warmen Gerichten ist ein Tipp in der Nähe.

Architekturmuseum: Neue Heimat

Wer Architektur mag, dem sei die Ausstellung "Die neue Heimat – Eine sozialdemokratische Utopie und ihre Bauten" im Architekturmuseum empfohlen. Zentrum der Betrachtung ist der Wohnungsbaukonzern "Neue Heimat", der von den 1950er bis zu den 1980er Jahren für viel Wohnraum in Form von großen Planbauten und Siedlungen sorgte.
Infos: Barer Straße 40, Di bis So 10 bis 18 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr, 10 Euro, sonntags 1 Euro
Einkehrmöglichkeit: Das Café in der Pinakothek der Moderne für die, die nur einen Kaffee oder ein Stück Kuchen wollen. Nur wenige Meter entfernt ist das "Crazy Bean" (Arcisstraße 17).

Kunsthalle: Kunstkrieger

Die Ausstellung "Samurai – Pracht des japanischen Rittertums" zeigt die Sammlung von Ann und Gabriel Barbier-Müller, die mehr als 100 Exponate umfasst: Helme, Masken, Ausrüstungen, Deko, Kleidungsstücke.
Infos:  Theatinerstraße 8, täglich 10 bis 20 Uhr, Eintritt: 14 Euro, Senioren 12 Euro
Einkehrmöglichkeit: Wer fertig ist (oder auch noch nicht angefangen hat), speist im ersten Obergeschoss im Café der Kunsthalle, betrieben vom Backspielhaus. Hier gibt es Frühstück, Burger, Kuchen, Kaffee und Drinks.

MUCA: Anonyme Kunst und ihre Künstler

Ein Museum, das sich ganz der Kunst von der Straße widmet: Im Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA) ist noch bis zum 7. April die Ausstellung "Surface" des dänischen Fotografen Soren Solkaer zu bestaunen. Er zeigt mehr als 160 Streetart- und Grafittikünstler aus der ganzen Welt im Portrait und dokumentiert so auf individuelle Weise das Genre. Die Ausstellung "Lady Aiko" zeigt zudem Werke der japanischen Street-Artistin Aiko, die amerikanische und fernöstliche Straßenkunst verbindet.
Infos: Hotterstraße 12, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 10 bis 20 Uhr, Eintritt: 7,50 Euro, ermäßigt 5 Euro
Einkehrmöglichkeit: Im Restaurant "Mural" im MUCA gibt es Kleinigkeiten und Kaffee, aber am Abend auch ein besonderes Menü, das mehrere Gänge umfasst.

Literaturhaus München: Wahrnehmung mal anders

Oft sind es die kleinen Dinge im Alltag, die uns Geschichten erzählen wollen, die Spannendes verbergen oder uns in unserer Wahrnehmung überraschen. Der Illustrator und Autor Christoph Niemann spielt mit jenen Objekten und schärft dabei all unsere Sinne. Das Literaturhaus zeigt die Ausstellung "Im Auge des Betrachters" mit seinen Werken bis zum 5. Mai. Da wird das Tintenfass zur Kamera, eine Mohnsemmel stellt einen Stoppelbart dar und zwei Bananen dienen als Pferdepopo. Unrealistisch? Keineswegs, nur voller Fantasie.
Infos: Salvatorplatz 1, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 19 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertage 10 bis 18 Uhr, Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro
Einkehrmöglichkeit: Am Literaturhaus ist die "Oskar Maria Brasserie", die exklusives und kreatives Mittag- und Abendessen für jeden Geschmack bietet, aber etwas teurer ist.

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