"Munich Rocks" in der Muffathalle: Sie wollen ja nur spielen

Über ein Jahr hat "Munich Rocks" in der Muffathalle pausiert, am Donnerstag wird wieder per Stream gerockt.
von  Volker Isfort
"Es war megaheiß", erinnert sich Bene, Sänger von Brew Berrymore, an den sommerlichen Dreh des Musikvideos zu "Shake it up" in Raumanzügen in einer Sandgrube bei Landshut.
"Es war megaheiß", erinnert sich Bene, Sänger von Brew Berrymore, an den sommerlichen Dreh des Musikvideos zu "Shake it up" in Raumanzügen in einer Sandgrube bei Landshut. © Brew Berrymore

München - Eigentlich hätte dieses Konzert schon vor einem Jahr stattfinden sollen, doch aus bekannten Gründen musste auch die Nachwuchsbühne "Munich Rocks" pausieren, die gemeinsam von Bang Bang Concerts, der Muffathalle, M 94,5 und der AZ vor über einem Jahrzehnt gegründet wurde.

Die Plattform bietet Talenten aus München und der weiteren Umgebung die Möglichkeit, ihr Können live zu zeigen. Am Donnerstag leider ohne Publikum, aber als kostenloser Stream mit Brew Berrymore, Victoryaz und den Floating Nutshells.

Corona stoppte den Höhenflug der Band "Brew Berrymore"

Bene, Sänger der Rockband "Brew Berrymore", erinnert sich wie der Höhenflug der Band brüsk gestoppt wurde. "Wir waren gerade als Vorband von Django 3.000 in Ulm unterwegs, am nächsten Tag hätten wir in Regensburg spielen sollen, aber das hat dann nicht mehr stattgefunden." Auch Bandproben waren bald nicht mehr möglich. Das änderte sich erst, als es im Sommer wieder Lockerungen gab und "Brew Berrymore" auch einen Auftritt beim Kultursommer im Olympiastadion hatte.

Hygienekonzept für Bandproben

Nach einer Winterpause hat sich die Band dann ein Hygienekonzept für die Proben überlegt. "Wir haben gemerkt, dass es uns total schlecht geht, wenn wir keine Musik miteinander machen. Ohne Konzerte ist es schon sehr schlimm, aber ohne Musik geht es gar nicht", sagt Bene.

Natürlich verstünden er und die anderen Bandmitglieder, dass wegen Corona die große Stopp-Taste gedrückt wurde, weniger Verständnis hat er dafür, dass die Hilfszahlungen für Künstler so schleppend liefen: "Ein Kumpel von mir hat im April die Novemberhilfe bekommen, das muss ja auch nicht sein."

"Es ist fast ein Glück, dass wir nicht von der Musik leben müssen"

Ben ist noch Student, in der Band spielen aber auch ein Kinderintensivpfleger, ein Spanischübersetzer und ein Doktor der Physik. "Es ist fast ein Glück, dass wir nicht von der Musik leben müssen", sagt er und gibt zu, dass Corona dem Lebenstraum, Musiker zu sein, einen Dämpfer verpasst hat. Durch die vielen Konzertausfälle ist zudem die Bandkasse leer. Nur durch Crowdfunding konnten die Band im vergangenen Oktober ihr Album "Have A Beer in Stratosphere" veröffentlichen. Und nun freut sich die Band wahnsinnig darauf, ein paar Stücke davon am Donnerstag in der Muffathalle präsentieren zu können (ab 20 Uhr).

Als zweite Künstlerin des Abends wird Victoria Zapf, alias Victoryaz, die Bühne betreten. Die in Karlsruhe geborene Wahlmünchnerin hat zweifellos nicht nur die Stimme, sondern auch das Gespür und Schreibtalent für epische Balladen, fühlt sich aber auch im Hip-Hop, Rap und Soul zuhause. Den Abschluss des Abend gestalten die Lokalmatadoren von den Floating Nutshells mit schnörkellosem Alternative Rock. SZ-Musikjournalist Dirk Wagner und Julia Gerecke (M 94,5) werden die Künstler für den Stream in Interviews vorstellen.

Kostenloser Livestream, Donnerstag, 15. April, 20 Uhr über Muffatwerk.de und youtube.com/watch?v=Iufbk8zV-8E

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