Munich Mash: Die weltbesten Athleten treffen sich auf dem Olympiasee

München – Am ehesten würde man bei diesen tropischen Temperaturen noch mit den Wakeboardern tauschen wollen. 29 Grad, noch keine Gewitterwolke weit und breit: Da wären jetzt ein paar Hüpfer ins das kühle Nass des Olympiasees gerade recht – wenn da bloß nicht diese Schanzen im Weg stehen würden!
Es ist beileibe kein Anfänger-Kurs, den die Wakeboarder am Wochenende in Angriff nehmen, ganz im Gegenteil. Vielmehr messen sich von Freitagmittag bis Sonntagabend die weltbesten Athleten auf der Anlage zu Füßen des Olympiaturms, als ein Teil von Munich Mash, einem der größten Actionsport-Festivals Deutschlands. Außer Wakeboard sind im Angebot: der Skateboard-Wettbewerb Red Bull Pool Drop, irre Akrobatik in der BMX Spine Samsung Galaxy Flip Zone und auch wieder der Streetdance-Contest auf der Amphitheater-Bühne des Theatrons.

"Eine meiner Lieblingsveranstaltungen mit vielen coolen Typen", schwärmt die Olympiapark-Chefin
Die T-Shirt-Aufschrift eines Wakeboarders fasst das Programm ganz gut zusammen: "Have a good time and always keep the wild in you – Hab' Spaß und bewahre das Wilde in dir".
Unter dem Motto "coming home" bietet das neukonzipierte Mash-Fest jede Menge Lebensgefühl, ein buntes Rahmenprogramm zum Zuschauen und Mitmachen, zum Feiern und Entspannen. Olympiapark-Geschäftsführerin Marion Schöne gerät ins Schwärmen: "Das ist eine meiner Lieblings-Veranstaltungen. Ich mag es, wenn sich der Olympiapark verwandelt, all die vielen jungen Leute und coolen Typen für diese entspannte Stimmung sorgen." Kaum hat sie ihren Satz zu Ende gesprochen, bewerfen sich ein paar schön übermütige, vom Training pudelnasse Wakeboarder gegenseitig mit gelben Badeenten. Bierernst ist hier nichts!
Der deutsche Meister Nils Ritzmann, ein 19-Jähriger aus Düsseldorf, ist zum ersten Mal dabei, freut sich auf eine starke internationale Konkurrenz. "Auf jeden Fall ins Finale" will er, "Podium wär' cool." So weit denkt Paul Thölen noch gar nicht. Der deutsche BMX-Vizemeister hat gerade 15 Stunden Autofahrt vom Atlantik-Urlaub hinter sich und macht nun seine ersten Sprünge auf der gewaltigen BMX-Anlage am Hans-Jochen-Vogel-Platz. "Immer nice" sei es hier beim Mash, sagt er und wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht, "eine super Atmosphäre ist das, wenn die Spine von lauter Fans umzingelt" sei. Olympia hat er nach einem Kahnbein-Bruch verpasst, aber viele Kollegen hätten gar nicht erst versucht, sich für Paris zu qualifizieren.
"Wer zu kurz springt, wird nass", sagt Skateboard-Bundestrainerin Lea Schaierer
Spaß werden auch die Skateboard-Fans haben. So monumental und anspruchsvoll wie in diesem Jahr war es wohl noch nie für die Künstler auf vier Rollen. 900 Quadratmeter groß ist der im Olympiasee aufgebaute Red Bull Pool Drop, ein Skater-Spielplatz im himmelblauen Schwimmbad-Look. Die Münchnerin Lea Schaierer, zugleich Bundestrainerin und Mash-Teilnehmerin, sagt über ihre ersten Eindrücke: "Das war weniger 'Wow'', sondern schon eher 'Oh Gott, Oh Gott'. Das sind ungewöhnlich lange und hohe Rails. Und ein Skateboard ist schon im See gelandet." In der Tat: Wer an manchen Stellen zu kurz springt, wird nass werden.
Und wen es nun selbst in den Füßen juckt, für den gibt es noch eine frohe Botschaft: Bis Freitag, 16 Uhr, kann sich jedermann beim Streetdance-Wettbewerb anmelden: antanzen zum Vortanzen. Die besten Amateure dürfen dann tags darauf mit den Profis auf die große Bühne. Und jetzt: Action, bitte!