Mund-Nasen-Schutz: "Preise fernab der Realität"

München - Die "pure Gier" habe zur Affäre um dubiose Maskendeals der bayerischen Landesregierung geführt, sagt AZ-Leser Vito Brockmann. Er beweist, dass der Maskenpreis von zehn Euro pro Stück deutlich nach oben abweicht von anderen Maskenkäufen im Frühjahr letzten Jahres.
Als Geschäftsführer des Handelsunternehmens TecLot, ein erfolgreicher Großhandel für gebrauchte Smartphones, habe er zu Beginn der Pandemie Stückzahlen von 500 bis 1.000 FFP2-Schutzmasken bestellt, um sie an Krankenhäuser, wie das Herzzentrum Neuhausen in München zu spenden.

"Die betroffenen Politiker der Masken-Affäre rechtfertigen die Stückpreise teilweise mit Aussagen wie: die Preise seien zu Beginn der Pandemie marktüblich gewesen", so Brockmann. "Das ist nachweislich falsch." Die Preise von 10,50 Euro brutto pro Stück seien auch schon zu Beginn der Pandemie "fernab der Realität" gewesen.
März 2020: 39 Cent pro Maske
Anhand einer Einkaufsrechnung vom 26. März 2020, die der AZ vorliegt, belegt der Geschäftsführer den Kauf von 40 Kisten mit je 50 FFP2-Masken für insgesamt 789,16 Euro.
Das entspricht einem Stückpreis von etwa 39 Cent. Bei einer anderen Firma habe er Masken zum Stückpreis von 2,50 Euro gekauft. "Natürlich gab es durch die erhöhte Nachfrage einen exorbitanten Preisanstieg - aber Summen, die jetzt um die Masken-Affäre kursieren, sind völlig aus der Luft gegriffen", so der AZ-Leser.
"Ich habe die Spenden bewusst nicht von der Steuer abgesetzt", sagt er. Die Pandemie werde schließlich für uns alle noch teuer genug werden: "Rückwirkend betrachtet muss ich jedoch einräumen, ich ärgere mich mittlerweile darüber."