Münchnerin Sharyhan Osman fährt nicht zum Grand Prix

KÖLN - Aus im Viertelfinale: Die Münchnerin Sharyhan Osman ist am Freitagabend bei "Unser Star für Oslo" rausgeflogen. Dabei hatte die Jury noch lobende Worte vor allem für Osmans selbstkomponierte Ballade. Doch die TV-Zuschauer stimmten gegen die 23-Jährige.
Im Viertelfinale war Schluss für Schauspielschülerin Sharyhan Osman aus München im deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest. Mit zwei eigenen Kompositionen konnte sie in der erstmals in der ARD ausgestrahlten Show “Unser Star für Oslo” zwar die Jury für sich gewinnen, das Publikum entschied sich aber gegen die 23-Jährige.
Damit haben sich noch vier Kandidaten den Weg ins Halbfinale gesichert: Lena Meyer-Landrut, Jennifer Braun und Kerstin Freking sowie Christian Durstewitz als einzig verbliebener Mann im Rennen. Jury-Präsident Stefan Raab konnte sich trotz der härteren Kritiken in dieser Sendung einen Seitenhieb gegen Dieter Bohlen mit seiner RTL-Show “Deutschland sucht den Superstar” nicht verkneifen. Sinn einer derartigen Sendung könne es nicht sein, jungen Menschen mit bösen Kritiken die Lust an der Musik zu nehmen.
Im ersten von zwei Durchläufen dominierten eher die ruhigeren Stücke. Christian Durstewitz aus dem hessischen Altenlotheim etwa präsentierte die spärlich instrumentalisierte Ballade “Ochrasy” von Mando Diao, woraufhin Raab feststellte: “Du hast gezeigt, dass Du auch mit Falsett-Stimme singen kannst”, also in einer für Männer hohen Tonlage, wie etwa bei Prince oder Michael Jackson.
Jennifer Braun aus Eltville bei Wiesbaden erntete zwar auch Lob, verbunden allerdings mit geradezu harscher Kritik von Jury-Mitglied Anke Engelke. “Ich fand ja bei der Auswahl Deiner anderen Songs den Nervfaktor relativ hoch”, sagte die Komikerin, diesmal allerdings habe sich das in Grenzen gehalten.
Bei Show-Favoritin Lena Meyer-Landrut aus Hannover und ihrer Kate-Nash-Interpretation von “Mouthwash” gab sich Engelke gnädiger: “Dein Körper zeigt etwas anderes als Dein Gesicht. Du bist ein Phänomen.” Sänger Adel Tawil von der Band Ich+Ich urteilt kurz und knapp: “Beinahe perfekt.”
"Da bauen andere ein ganzes Musical drumherum auf"
In der zweiten Runde startete die später ausgeschiedene Sharyhan Osman mit einer selbst geschriebenen Ballade, die Engelke mit den Worten kommentierte: “Dass Du so ein Stück geschrieben hast, da bauen andere ein ganzes Musical drumherum auf.” Auch Kunststudentin Kerstin Freking aus Osnabrück erhielt für “Somedays” von Regine Spektor geradezu euphorisches Lob von Adel Tawil. “Wenn Du das bei Woodstock gesungen hättest, dann hätten sich die Leute nackt ausgezogen.”
Die verbliebenen vier Kandidaten treten bereits am kommenden Dienstag zum Halbfinale bei ProSieben an - dort scheiden zwei weitere Teilnehmer aus. Die letzten beiden bestreiten dann am 12. März das Finale in der ARD.
Nach Angaben des NDR wird für die letzte Sendung mit “nationalen und internationalen Produzenten und Songschreibern auf der Suche nach dem optimalen Song für Oslo” zusammengearbeitet. Stefan Raab solle gemeinsam mit der ARD und ProSieben drei Musiktitel auswählen, welche die Finalisten am 12. März den Zuschauern präsentieren. Der Siegerinterpret tritt dann mit dem Siegertitel am 29. Mai für Deutschland in Norwegen an. (apn)