Münchnerin erdrosselt Mutter – lebenslange Haft
Im Februar 2014 erdrosselte Sabine K. ihre Mutter in ihrer Unterhachinger Wohnung und lebte zwei Wochen neben der Leiche. Jetzt wurde die 41-Jährige zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Richter sprach von einem "Motivbündel".
München - Das Münchner Schwurgericht hat am Dienstag eine Angeklagte wegen Mordes an ihrer Mutter zu lebenslanger Haft verurteilt. Die beruflich und privat gescheiterte Sabine K. hatte im Februar 2014 die Mutter in ihrer Wohnung in Unterhaching mit einer Wäscheleine erdrosselt und danach fast zwei Wochen neben der Leiche gelebt, wie die 41-Jährige gestand.
Das Tatmotiv sei «nicht ganz klar geworden», sagte der Vorsitzende. Er ging von einem «Motivbündel» aus. Die Angeklagte sei durch ihr Unvermögen, das Leibgericht der Mutter auf den Tisch zu bringen, mit dem «Scheitern ihres Lebens konfrontiert» worden und habe sich geschämt. Dies sei kein niedriger Beweggrund, widersprach Richter Norbert Riedmann der Staatsanwaltschaft. Entgegen deren Antrag hat das Schwurgericht nicht die besondere Schwere der Schuld festgestellt.
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Sabine K. war mit einer Fotoagentur beruflich gescheitert und in eine Depression verfallen, an der auch ihr Privatleben zerbrach. Sie zog Ende 2011 wieder zu ihrer Mutter in deren Eigentumswohnung, wo es immer wieder unter Alkohol zum Streit, insbesondere über die Arbeitslosigkeit der Tochter, kam.
Am Tattag wollte die Angeklagte am Bahnhof zum Mittagessen einkaufen, hatte aber kein Geld bei sich. Sie habe ihre 70 Jahre alte Mutter nicht schon wieder enttäuschen können, sagte sie im Prozess. Auf einen Zettel schrieb sie: «Mami, ich hab dich lieb». Dann führte sie die Mutter zum gedeckten Tisch und erdrosselte sie von hinten mit der Wäscheleine.
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