Münchnerin (22) nach Corona-Party zu Geldstrafe verurteilt

Die junge Frau hatte eine Polizistin, die die Party auflöste, als "Fotze" und "Scheißbulle" beleidigt - auch wenn sie das vor Gericht nicht so recht wahrhaben wollte.
von  Lukas Schauer
Eine Streife der Münchner Polizei patrouilliert durch die Innenstadt.
Eine Streife der Münchner Polizei patrouilliert durch die Innenstadt. © imago

München - Eine 22-jährige Hotelfachschülerin aus München muss insgesamt 300 Euro Geldstrafe zahlen, weil sie eine Polizistin als "Fotze" und "Scheißbulle" beleidigt hat. Die Beamtin hatte zuvor eine Coronaparty aufgelöst, auf der die 22-Jährige zusammen mit Freunden im November 2020 gefeiert hatte.

Polizistin nach Coronaparty beleidgt - Geldstrafe

Die junge Frau gab vor Gericht zwar an, sich nicht an die Äußerung "Scheißbullen" zu erinnern. Und mit "Fotze" habe sie nicht die Polizeibeamtin gemeint, sondern eine Dritte, als sie ihrer Freundin, die mit dieser Dritten wegen eines Mannes im Streit stehe, eine Sprachnachricht geschickt habe. Da sie das Handy aber nicht mehr habe, könne sie die Sprachnachricht nicht mehr vorweisen.

Unstrittig war, dass die 22-Jährige zusammen mit fünf Freunden am 14. November eine Party in einer Wohnung im Lehel gefeiert hatte. Ein Nachbar hatte das bemerkt und die Polizei gerufen. Als die erste Streife vor Ort ankam, sprangen zwei Gäste aus dem Fenster - "es war nicht meine cleverste Aktion", sagte einer der beiden dazu aus - und verletzten sich schwer.

Angeklagte nimmt Strafbefehl an

Ansonsten konnten oder wollten sich die vier Partygäste nicht an die Situation erinnern - die Polizistin hingegen schon. Die Angeklagte habe zu ihr gesagt, sie solle nicht so frech sein und warum die Frauen bei der Polizei zu anderen Frauen so gemein seien.

Beim Verlassen der Wohnung habe die Angeklagte sie klar und deutlich "Fotze" genannt. Darauf habe sie ihr eine Anzeige angekündigt, worauf noch das Wort "Scheißbullen" folgte. Entschuldigt habe die Angeklagte sich nicht.

Der Kollege der Beamtin bestätige die Angaben, schließlich gab auch die Angeklagte zu: "Die Stimmung war natürlich ein bisschen angespannt, das stimmt. So jetzt wird’s aber teuer, sagte die Polizeibeamtin als sie hereinkam. Ich war ein bisschen patziger." Sie akzeptierte schließlich einen Strafbefehl über 20 Tagessätze zu je 15 Euro.

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