Münchner Zoll ermittelt: Razzien in mehreren Shisha-Läden
München - Zollfahnder haben bei bundesweiten Razzien am Donnerstag 23 Objekte, davon 13 Wohnungen und zehn Shisha-Shops oder -Bars, durchsucht. Insgesamt wurden etwa 100 Kilo unversteuerter Wasserpfeifentabak sichergestellt sowie mehrere Konten gepfändet.
16 Tonnen unverzollte Ware verschickt
Ausgangspunkt für die Ermittlungen der Münchener Zollfahnder war ein Verfahren gegen einen türkischen Staatsangehörigen, der in Lodz (Polen) einen Handel mit Wasserpfeifentabak betreibt. Dieser soll in den Jahren 2016 und 2017 gut 16 Tonnen Wasserpfeifentabak von Polen an Abnehmer in Deutschland verkauft haben, ohne den Tabak in Deutschland ordnungsgemäß zu versteuern. Der Steuerschaden beträgt rund 370.000 Euro.
Der 35-jährige Geschäftsmann wurde im Januar 2019 festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Durch die Auswertung der Beweismittel gelang es den Ermittlern, zwölf meist türkische oder türkischstämmige Abnehmer im gesamten Bundesgebiet zu identifizieren. Diese ließen sich den Wasserpfeifentabak per Paketdienst oder bei größeren Mengen mit einem Kurier aus Polen liefern, um diesen dann in ihren Shisha-Shops oder -Bars zu verkaufen.
Zufallsfund: Potenz- und Dopingmittel
Bei den Razzien am Donnerstag wurden rund 100 Kilo unversteuerter Wasserpfeifentabak sowie diverse elektronische Beweismittel sichergestellt. Aber nicht nur das: Per Zufall entdeckten die Ermittler auch noch 13.000 Tabletten Potenzmittel und 32 Ampullen mit diversen Dopingmitteln!
Die Tabaksteuer auf Wasserpfeifentabak beträgt in Deutschland mindestens 22 Euro pro Kilogramm, je nach Sorte und Kleinverkaufspreis. Als Nachweis der Versteuerung müssen auf den Tabakwaren deutsche Steuerzeichen angebracht sein. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von circa 10 Gramm Tabak pro Wasserpfeife hat die hier geschmuggelte Menge also rund 1,6 Millionen Mal für Rauchvergnügen gesorgt.
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