Münchner Wohnen wollen E-Autos in der Stadt fördern: So sollen neue Stellplätze dabei helfen

Zehntausende Parkplätze gehören Münchner Wohnen (vormals GEWOFAG und GWG). Diese sollen verstärkt für Elektroautos genutzt werden. Die AZ war in der Garage – und erklärt, wie die Mieter überzeugt werden sollen.
von  Maximilian Neumair
V. l.: Christian Müller, Susanne Kraus, Georg von Oepen, Daniel Heidemann und Gabriel Ringelstetter von der Münchner Wohnen laden ein E-Auto auf einem elektrifizierten Stellplatz der Hochgarage an der Bad-Schachener-Straße am Innsbrucker Ring.
V. l.: Christian Müller, Susanne Kraus, Georg von Oepen, Daniel Heidemann und Gabriel Ringelstetter von der Münchner Wohnen laden ein E-Auto auf einem elektrifizierten Stellplatz der Hochgarage an der Bad-Schachener-Straße am Innsbrucker Ring. © abz

München – Leises Fahren, weniger Schadstoffe und im Betrieb oft günstiger: Immer mehr Menschen wollen elektrisch fahren - der Anteil der E-Autos in Deutschland stieg in den letzten Jahren kontinuierlich (2023: etwa 3,9 Prozent). Laut Statista könnte der Bestand bis 2025 bereits auf 11,1 Prozent anwachsen und das trotz der zurückgegangenen Neuzulassungen wegen der weggebrochenen Förderungen.

"Wir gehen voran, München zu einer emissionsfreien Stadt zu machen"

Darauf reagiert die Münchner Wohnen, das größte kommunale Wohnungsunternehmen Deutschlands (vormals GEWOFAG und GWG): Sie will mehr Ladestationen für Elektroautos bei ihren 28.000 Stellplätzen installieren. "Wir gehen voran, München zu einer emissionsfreien Stadt zu machen", sagt Münchner Wohnen-Chef Christian Müller stolz. Dafür hat das Unternehmen drei Pilotprojekte ins Leben gerufen: Die Hochgaragen in der Selma-Lagerlöf-Straße in der Messestadt, in der Lilienstraße in der Au und in der Bad-Schachener-Straße am Innsbrucker Ring. Bei letzterer hat sich die AZ zeigen lassen, wie die Stellplätze der Zukunft aussehen. Im Grau auf Grau der Garage geht der ebenso graue Kasten der Ladesäule zunächst unter. Erst als der Stecker das daneben geparkte Elektroauto mit Strom versorgt, wird es durch den blau leuchtenden Kasten etwas bunter.

"Wir würden alle gesünder leben, wenn all die Schadstoffe weg wären"

Mit den mehr als 50 Ladestationen will die Münchner Wohnen laut eigener Aussage nicht nur die Nachfrage der Mieter decken, sondern zugleich einen Anreiz schaffen, um auf Elektromobilität umzusteigen. "Jeden Tag als Mieter die Ladestation zu sehen und zu wissen, dass der Umstieg aufs Elektroauto sofort möglich wäre, bringt schon etwas", sagt Gabriel Ringelstetter, der sich mit um das Projekt kümmert, der AZ. Er hofft darauf, dass langfristig alle auf E-Mobilität umsatteln. "Wir würden alle gesünder leben, wenn all die Schadstoffe weg wären", sagt Ringelstetter. Stoßen die Ladesäulen auf Interesse, werden sie aufgestockt: Im nächsten Schritt sollen es 100 Stellplätze werden. Sind die alle belegt, sollen schließlich alle 179 der Hochgarage elektrifiziert werden. Die Ausweitung der Ladestationen soll laut Ringelstetter auch richtig fix gehen: innerhalb von sechs bis zehn Wochen.

Stellplätze werden wegen Ladesäulen für Mieter nicht teurer

Die Stellplätze selbst werden durch die neuen Ladestationen keinen Cent teurer, betont Daniel Heidemann, Experte für Elektrotechnik bei der Münchner Wohnen. Ohnehin seien deren Stellplätze "die günstigsten in der Stadt", sagt Geschäftsführer Müller. Nur wer die Ladestationen benutzen will, zahlt drauf: Die Miete kostet 35 Euro, der Kauf 19 Euro pro Monat. Der Grünstrom wird monatlich abgerechnet (0,39 Euro pro Kilowattstunde) – das gehe ganz bequem per App, verspricht die Firma Elaway, die für die Münchner Wohnen den Betrieb der Ladestationen übernimmt.

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