Chaos bei Münchner Wohnen: Neuer Manager schmeißt schon hin

Schon wieder schmeißt ein Geschäftsführer der neu gegründeten Münchner Wohnen hin. Die CSU fordert jetzt maximale Transparenz.
von  Christina Hertel
Da hatte er schon gekündigt: Armin Hagen (rechts) bei der Vertrags-Unterzeichnung für die Münchner Wohnen. 

Weiter auf dem Bild: Bürgermeisterin Verena Dietl (Mitte) gemeinsam mit Dr. Doris Zoller, Notar Dr. Hans-Joachim Vollrath (hinten links), und Christian Müller (hinten rechts).
Da hatte er schon gekündigt: Armin Hagen (rechts) bei der Vertrags-Unterzeichnung für die Münchner Wohnen. Weiter auf dem Bild: Bürgermeisterin Verena Dietl (Mitte) gemeinsam mit Dr. Doris Zoller, Notar Dr. Hans-Joachim Vollrath (hinten links), und Christian Müller (hinten rechts). © Lukas Barth-Tuttas

München - Über 150.000 Euro verdient ein Geschäftsführer bei der neuen städtische Wohnungsbaugesellschaft Münchner Wohnen. Ein beliebter Job ist es trotzdem nicht. Der neue Manager Armin Hagen hat Ende des Jahres 2023 gekündigt - noch bevor es richtig losging mit der neuen Gesellschaft. Darüber hat zuerst die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.

Chaos bei der Münchner Wohnen: Neuer Manager schmeißt schon hin

Armin Hagen habe sie Ende des Jahres darüber informiert, dass er zum 30. Juni 2024 ausscheidet, sagt Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD). Sie war für die Fusion der städtischen Gesellschaften GWG und Gewofag, aus denen die Münchner Wohnen hervorgegangen ist, verantwortlich.

Das Brisante dabei: Zum Zeitpunkt als Hagen kündigte, hatte die neue Gesellschaft die Arbeit noch gar nicht richtig begonnen. Am 1. Januar kündigte Dietl per Pressemitteilung ein "neues Kapitel in der Wohnungspolitik Münchens" an. Auch ein Foto, wie die Geschäftsführung lächelnd aus einem Fenster schaut, wurde verschickt. Mit drauf: Armin Hagen. Die Kündigung war da aber schon eingereicht.

Münchner Wohnen: Schon der zweite prominente Abgang in wenigen Monaten

Hagen ist außerdem nicht der erste Geschäftsführer, der sein Amt aufgibt. Ende Oktober kündigte überraschend Andreas Lehner - nach nicht einmal einem Monat. Davor wurde der Gewofag-Geschäftsführer Klaus-Michael Dengler rausgeworfen.

Die CSU ist deshalb irritiert. "Wenn drei Führungspersonen nacheinander gehen, stimmt im Unternehmen etwas nicht", sagt Fraktionschef Manuel Pretzl. Die Aufsichtsratsvorsitzende (also Dietl) müsse nun für Transparenz sorgen. Schließlich habe sie noch im Dezember erklärt, sie brauche Herrn Hagen als stabile Größe in der GWG, er sei das Gesicht der Fusion. "Wenn er nun nicht mehr zur Verfügung steht, muss sie ihren Plan B präsentieren", findet Pretzl.

Die Münchner Wohnen äußerte sich auf AZ-Anfrage hin nicht zu den Vorgängen - aus rechtlichen Gründen, hieß es. Dietl sagte noch, dass sie Hagens Ausscheiden bedauere, aber Verständnis für seine persönliche Lebensplanung habe. Hagen war auch zuvor Geschäftsführer der GWG und trieb die Fusion voran. Es sei eine "extrem fordernden Zeit" gewesen, so Dietl.

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