Münchner wird Bayerns jüngster Bischof

Am Samstag wird der Münchner Rudolf Voderholzer (53) zum neuen Oberhirten des Bistums Regensburg geweiht. Er sagt:  „Bis jetzt ist mir der Humor nicht vergangen”
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Rudolf Voderholzer: Er tritt die Nachfolge des Regensburger Bischofs Gerhard Müller an.
dpa Rudolf Voderholzer: Er tritt die Nachfolge des Regensburger Bischofs Gerhard Müller an.

Am Samstag wird der Münchner Rudolf Voderholzer (53) zum neuen Oberhirten des Bistums Regensburg geweiht. Er sagt: „Bis jetzt ist mir der Humor nicht vergangen”

REGENSBURG Lange haben die rund 1,2 Millionen Katholiken im Bistum Regensburg nicht auf einen neuen Oberhirten warten müssen. Nur fünf Monate nach der Abberufung von Erzbischof Gerhard Ludwig Müller zum Präfekten der Glaubenskongregation in Rom wurde Rudolf Voderholzer zu dessen Nachfolger ernannt – für katholische Verhältnisse eine kurze Zeitspanne.
Am Samstag, 26. Januar, wird der 53-Jährige zum 78. Bischof von Regensburg geweiht. Voderholzer wird Bayerns jüngster Bischof sein. Er leitet seit Jahren das Institut Papst Benedikt XVI. in Regensburg.

Der Regensburger Dom St. Peter wird mit etwa 2000 Gläubigen voraussichtlich bis auf den letzten Platz besetzt sein. Eingeladen sind alle Priester, Diakone, Ordensleute und Laien der Diözese.
Die Bischofsweihe für den Dogmatikprofessor wird Erzbischof Reinhard Kardinal Marx leiten. Erzbischof Müller assistiert. Erwartet wird auch Bayerns Europaministerin Emilia Müller (CSU).
Die Hoffnungen und Erwartungen an den neuen Oberhirten sind immens. Vorgänger Müller hatte das Bistum zehn Jahre lang mit harter Hand geführt. Von Voderholzer erwarten Kritiker, Reformer und katholische Laien nun Dialog. Um Kraft zu sammeln, hatte sich der angehende Bischof Anfang der Woche für drei Tage ins Benediktinerkloster im niederbayerischen Metten zurückgezogen.

Bücher schrieb er schon, als an eine wissenschaftliche Laufbahn noch gar nicht zu denken war. Im Alter von elf, zwölf Jahren bereits veröffentlichte Rudolf Voderholzer mit seiner Mutter autobiografisch geprägte Bücher wie „Wir sind vier Geschwister” und „Eine lustige Familie”. Mittlerweile umfasst sein Werkverzeichnis eine Reihe gewichtiger theologischer Werke, die ihm großes Renommee als Dogmatiker eingebracht haben. In Zukunft wird dem 53-Jährigen allerdings nicht mehr allzu viel Zeit zum Bücherschreiben bleiben.

Die Bücher mit seinen lustigen Feriengeschichten sind längst vergriffen, der Humor und die Lebensfreude aus dieser Zeit hat er sich bis heute bewahrt. Und Voderholzer will diese Tugenden auch im Bischofsamt pflegen: „Mit Humor geht alles leichter. Bis jetzt ist er mir nicht vergangen, und ich hoffe, es bleibt so”, sagte er.
Obwohl Voderholzer in Trier lehrte, war er schon vor seiner Ernennung regelmäßig in Regensburg anzutreffen: Wegen seiner profunden Kenntnis der Theologie Joseph Ratzingers übertrug Müller seinem einstigen Assistenten vor fünf Jahren die Leitung des „Instituts Papst Benedikt XVI.”, das die Herausgabe des Gesamtwerks des Kirchenoberhaupts betreut. Stolze 1000 Kilometer legte Voderholzer dafür jede Woche zwischen beiden Städten zurück.

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