Münchner Viktualienmarkt: Zentrales Standl sucht Mieter

687 Euro Mindestmiete kostet der kleine Laden im Monat. Bewerben kann man sich mit Lebensmitteln, Blumen oder Gastronomie.
von  Irene Kleber
"Ich bin ein leerer Stand", steht im Schaufenster.
"Ich bin ein leerer Stand", steht im Schaufenster. © Birgit Unterhuber

München - Wer immer schon mal Viktualienmarkt-Standlfrau oder -mann werden wollte: Hier wäre eine Chance. Auf Münchens traditionsreichstem Markt in der Altstadt ist ein Standl frei. Und zwar in allerbester Lage nahe der Heiliggeistkirche zwischen Stephanis Grill und dem Pferdemetzger Wörle.

Das Markt-Häusl mit der Nummer 8, 26 Quadratmeter groß, ist bei der Stadt zur Vermietung ausgeschrieben. 687,70 Euro beträgt die monatliche Mindestmiete (26,45 Euro pro Quadratmeter). Dazu kommen Umsatzgebühren, die vom Jahresumsatz abhängen, Nebenkosten, Betriebskosten und Kosten für die Abfallentsorgung.

"Ich bin ein leerer Stand", steht im Schaufenster.
"Ich bin ein leerer Stand", steht im Schaufenster. © Birgit Unterhuber

Einmalig für die Zuweisung wird eine Jahresmindestmiete fällig, Kaution und Provision gibt es nicht. Weil der Viktualienmarkt ja komplett überplant und saniert wird, ist das Standl vorerst nur befristet bis Ende 2021 zu haben. Der Stadtrat hat aber schon beschlossen, dass alle Händler nach der Sanierung unbefristete Verträge bekommen.

Warum das Standl überhaupt frei ist? Und wieso es deutlich über ein halbes Jahr ungenutzt leer stand? Im letzten Frühling hatte zunächst der "Wild König" nach 55 Jahren auf dem Viktualienmarkt zugemacht. "Weil er einfach kein Personal mehr gefunden hat", erinnert sich Elke Fett, die Sprecherin der Standlfrauen.

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Standl am Viktualienmarkt: Bewerbungsschluss am 13. März

Daraufhin zog der Wild- und Geflügelhändler Reitmayer (der mit der besten Nudelsuppe am Viktualienmarkt) aus dem kleinen, jetzt freien Standl aus und siedelte um ins größere ehemalige Wild-König-Standl. "Die Nudelsuppe gibt es seither nicht mehr", sagt Elke Fett, "leider."

In der Folge hat das Kommunalreferat, das für die Münchner Märkte zuständig ist, in dem Markthäusl diverse Kernbohrungen gemacht. "Es gab einen Verdacht auf Asbest", erklärt Referatssprecherin Birgit Unterhuber, "der hat sich aber nicht bestätigt."

Bewerben kann man sich mit einem Sortiment aus Lebensmitteln, Blumen oder Gastronomie. Begrüßt wird, so heißt es in der Ausschreibung, wenn Konzepte vorgelegt werden, "die auf dem Viktualienmarkt noch nicht vertreten sind" – und wenn der Standlbetreiber möglichst oft selbst an seinem Stand steht und die Kundschaft beraten kann.

Bewerbungsschluss fürs Ausschreibungsverfahren bei den Markthallen München ist der 13. März. Mehr Infos gibt es unter markthallen-muenchen.de.

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