Münchner verliert Top-Secret-Smartphone - 5.000 Euro Belohnung!

Der Münchner Moritz Scheidl verliert in einem ICE nach München einen noch streng geheimen Prototypen eines neuen Smartphones. Damit das Gerät nicht in die falschen Hände kommt, bietet sein Arbeitgeber nun 5.000 Euro Finderlohn. 
von  Markus Giese
In einem ICE von Düsseldorf nach München hat Moritz Scheidl das geheime Smartphone verloren.
In einem ICE von Düsseldorf nach München hat Moritz Scheidl das geheime Smartphone verloren. © AZ-Montage: Sven Hoppe/dpa/privat

Der Münchner Moritz Scheidl verliert in einem ICE nach München ein noch streng geheimes Test-Gerät eines neuen Smartphones. Damit der Prototyp nicht in die falschen Hände kommt, bietet sein Arbeitgeber nun 5.000 Euro Finderlohn. 

München – Die Vorstellungen neuer Top-Smartphones sind ähnlich heiß erwartete Events wie Popkonzerte. Die Hersteller ziehen nicht nur bei der Präsentation ihrer Flaggschiff-Geräte alle Register, auch im Vorfeld wird alles dafür getan, dass keine Details über Aussehen oder Funktionen in die Öffentlichkeit geraten. Leaks und Geheimhaltungs-Lecks verbreiten sich im Netz wie Lauffeuer. 

Der Münchner Moritz Scheidl arbeitet für einen Smartphone-Hersteller, dessen neuestes Gerät Ende Mai bei eben einem solchen Groß-Event in London vorgestellt werden soll. Um als Marketing-Experte möglichst genau über das Handy Bescheid zu wissen, hat er über die Osterfeiertage einen streng geheimen Prototypen zum Testen ausgeliehen - oder besser gesagt: hatte.

Streng geheimen Smartphone-Prototyp in ICE nach München verloren

Denn Scheidls Osterurlaub bei der Verwandtschaft in Düsseldorf droht nun in einem Albtraum zu enden. Nach seiner Rückreise am Ostermontag mit dem ICE 1125 von Düsseldorf nach München (Ankunft 11.08 Uhr) folgte zuhause der Schock: Das Top-Secret-Smartphone ist verschwunden. "Ich hatte das Smartphone in meinem Rucksack. Als ich ihn zuhause aufmachte, war es weg. Es ist eine ganz große Katastrophe, wenn der Smartphone-Prototyp frühzeitig in falsche Hände gerät", erzählt er am Mittag der AZ. Und damit das nicht passiert, hofft er nun auf die tatkräftige Hilfe der Münchner. 

Sein Arbeitgeber hat inzwischen eine Prämie von 5.000 Euro ausgelobt für die Person, die das Smartphone, das sich zur Tarnung in einer grauen Schutzhülle mit einer Blende über der Rückkamera befindet, zurückbringt oder Hinweise geben kann, wo es abgeblieben ist. 

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Prototyp ist mehrfach passwortgeschützt - oder gibt es ihn überhaupt?

Ein lukratives Angebot, denn viel anfangen kann der Finder mit dem Gerät ohnehin nicht. "Da ich es gestern den ganzen Tag getestet habe, war der Akku leer", sagt Scheidl. "Und wenn es jemand an den Strom anschließt, werden sofort mehrere Passwörter abgefragt, wenn es sich nicht sogar aus der Ferne selbst löscht."

Den herben Verlust hat er eigenen Angaben zufolge inzwischen auch der Deutschen Bahn gemeldet. Der ICE, der am Morgen um 6.06 Uhr in Düsseldorf gestartet und über Köln, Siegburg, Montabaur, Limburg, Frankfurt, Aschaffenburg, Würzburg, Nürnberg und Ingostadt nach München gefahren ist, sei durchsucht worden.

Wer nun Zweifel an der Geschichte anmeldet, der ist nicht allein. Unter den Social-Media-Posts des Herstellers glauben viele, dass es sich um einen PR-Stunt handeln könnte. Wie gesagt, Smartphone-Hersteller tun viel, um die Vorfreude auf und Aufmerksamkeit für ihre Keynotes bis ins Unermessliche zu steigern. Die Deutsche Bahn bestätigte der AZ dass eine Verlustmeldung vorliege, der nachgegangen werde. Die Bundespolizei wusste zumindest am Montag noch nicht von dem Fall.

Wer jedenfalls Hinweise auf das aktuell (möglicherweise) wertvollste Telefon Münchens geben kann, soll sich unter de.support@hihonor oder an Service-Mitarbeiter der Deutschen Bahn wenden. 

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