Münchner Verkehrsprobleme: Mehr grüne Wellen, bitte!
MÜNCHEN - Ein neuer "Mobilitätsplan" soll her: Die Stadt will die gravierendsten Verkehrsprobleme lösen – zum Beispiel für fließenden Verkehr auf großen Straßen sorgen. Die zentralen Punkte des schwierigen Unterfangens...
Stau nach dem neuen Tunnel am Effnerplatz. Rote Ampeln statt grüner Welle. Abbiege- und Kreuzungschaos beim Altstadttunnel. München hat gravierende Verkehrsprobleme – und das seit Jahren. Mit einem neuen „Mobilitätsplan“ sollte sich die Verwaltung einen Überblick über die wichtigsten Projekte verschaffen und Lösungen aufzeigen. Ein schwieriges Unterfangen.
Wie groß die Münchner Verkehrsprobleme sind, das wurde offensichtlich, als unter der Federführung des Kreisverwaltungsreferates der „Verkehrs- und Mobilitätsmanagementplan“ aufgestellt werden sollte. Darin wollte man alle Verkehrsprojekte zusammenfassen. Vor allem geht’s um uralte Probleme, die nun noch einmal untersucht werden sollen. Viel Spaß auf der langen Bank.
„Wir haben es nicht geschafft, weil alles so komplex ist“, musste KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle gestern im Stadtrat zugeben. Immerhin gibt es einen wichtigen Wandel, den die Grünen angeschoben haben: Es gilt nicht mehr allein „der Blick durch die Windschutzscheibe“. Mehr Augenmerk wird jetzt auf Umweltorientierung gelegt. Da ist sogar die CSU dabei.
Die zentralen Punkte:
Es soll eine „Machbarkeitsstudie zur umweltorientierten Verkehrssteuerung“ kommen. Was immer das im Einzelnen sein wird – es geht um Senkung der Luftschadstoffe, wozu die Stadt verpflichtet ist, weil die Grenzwerte beispielsweise für Feinstaub überschritten werden. Zwei Dinge gibt’s (vorerst) nicht: „Pförtnerampeln“, die den Verkehr einfach stoppen. Und eine City Maut.
Die grünen Wellen sollen in den nächsten fünf Jahren optimiert werden. 2010 sind geplant: Altstadtring bei der Staatskanzlei, Blumen-, Sonnen-, Garmischer Straße/Heckenstallerstraße, Fürstenrieder Straße.
2011 unter anderem: Rosenheimer Straße, Belgradstraße, Grünwalder-, Dachauer und Arnulfstraße.
Eines wird es wohl nicht geben: Eine „Mobilitätsberatung“ getrennt für Münchner und Migranten (weil zum Beispiel türkische Frauen weniger mobil seien als türkische Männer, aber deutsche Frauen mobiler seien als Männer) oder für „Personen in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen“.
Ein seit Jahrzehnten schwieriges Problem wurde vertagt: Die Situation am Altstadttunnel Richtung Pinakotheken. Der Tunnel wird sicherheitstechnisch aufgerüstet.
Die Verkehrsprobleme sollen dabei gleich mit gelöst werden: Eine Überquerungsmöglichkeit für Radler und Fußgänger, eine Rampe für Autofahrer auf der Von-der-Tann-Straße auf den Altstadtring und eine neue Verkehrsführung rund um die Pinakotheken. Willi Bock
- Themen:
- CSU
- Kreisverwaltungsreferat