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Münchner Traditionsgeschäft: Obletter bleibt doch am Stachus!

München behält eine Institution: Die Obletter-Filiale am Stachus muss 2023 doch nicht schließen. Die Bayerische Hausbau und Müller verlängern den Vertrag.
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Tradition in München: Der Obletter am Stachus.
Tradition in München: Der Obletter am Stachus. © Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG / HRSchulz

München - Großeltern, Eltern, Patentanten und Onkel, Freunde und Geschwister – schlicht alle, die gern Spielzeug verschenken: Sie können sich freuen.

Und erst recht alle Kinder, die gern Kuscheltiere, Autos, Eisenbahnen, Bastelsachen und vieles mehr bestaunen und anfassen und am liebsten geschenkt bekommen. Das Traditionshaus Obletter am Stachus bleibt. Es wird nun doch nicht wie angekündigt Ende Januar 2023 verschwinden.

Christian Balletshofer, Geschäftsführer Bayerische Hausbau, und Alexandra Hirt, Bezirksleitung Müller Handels GmbH und Co. KG.
Christian Balletshofer, Geschäftsführer Bayerische Hausbau, und Alexandra Hirt, Bezirksleitung Müller Handels GmbH und Co. KG. © Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG / HRSchulz

Die Bayerische Hausbau, der das Haus gehört, teilte am Montag mit, dass sich Mieter und Vermieter noch einmal zusammengesetzt und neu verhandelt haben.

Obletter-Aus nach fast 200 Jahren vorerst abgewendet 

Ende vergangenen Jahres hatte die Nachricht viele Münchner traurig gemacht. Wieder hatte ein altes Traditionsgeschäft das Aus angekündigt. Sport Munzinger, Kaut-Bullinger, das Geschäft der Porzellan-Manufaktur Nymphenburg am Odeonsplatz – nun also auch Obletter.

Ende vorigen Jahres hieß es, Obletter werde seinen Mietvertrag nicht verlängern. Am 31. Januar 2023 sei endgültig Schluss. Es hätte das Aus nach fast 200 Jahren bedeutet. Doch offenbar hatte die Drogeriemarktkette Müller, zu der Obletter seit 25 Jahren gehört, unterschätzt, wie sehr die Herzen der Münchner an dem ältesten Spielwarengeschäft der Stadt hängen.

"Dem Stachus eine Institution erhalten"

"Müller war überwältigt von der Resonanz der treuen Obletter-Kunden auf die angekündigte Schließung“" teilte Hausbau-Sprecherin Sabine Hagn am Montag mit.

Und auch der Bayerischen Hausbau lag offenbar daran, ihren langjährigen Mieter zu halten. Sabine Hagn: "Gemeinsam haben beide Unternehmen eine Lösung gefunden, um den Münchnern ihr liebstes Spielwarengeschäft und dem Stachus eine Institution zu erhalten."

Über die Laufzeit des Vertrags wurde Stillschweigen vereinbart

Der Vertrag für die gesamte Verkaufsfläche sowie die angeschlossenen Keller- und Büroräume des Spielwarengeschäfts am Stachus wurden verlängert, so die Hausbau. Über die Laufzeit des Vertrags und die Höhe der Miete haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

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Christian Balletshofer, Geschäftsführer der Bayerischen Hausbau: "Wir freuen uns, dass es uns nach erneuten Gesprächen gemeinsam gelungen ist, eine Lösung zu finden, das Traditionsgeschäft Obletter am Stachus zu halten. Das ist eine gute Nachricht: nicht nur für die Münchner Familien, sondern auch für die Attraktivität der Innenstadt."

Das Spielwarengeschäft war 1825 von Josef Obletter gegründet worden. Seine Familie stammte aus Südtirol. Das erste Geschäft öffnete am Marienplatz, Markenzeichen war ein Teddybär mit Ball.

1927 eröffnete die Filiale am Stachus. Um 1972 kaufte der Züricher Franz Carl Weber das Unternehmen.

Ab da wurde ein Schaukelpferd zum Logo. Zeitweise gehörten zu Obletter bundesweit etwa 30 Geschäfte, die aber nach und wieder geschlossen wurden. 1997 übernahm die Drogeriekette Müller aus Ulm zwölf Filialen. Heute ist von ihnen nur noch die am Stachus übrig.

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13 Kommentare
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  • Candid am 21.03.2022 21:23 Uhr / Bewertung:

    Bitte, an Alle, die jetzt über diese Entscheidung sehr froh sind.
    Im Internet nach den Produkten suchen und dann beim Obletter einkaufen. Nicht andersrum; auch wenn es im ersten Blick etwas teurer seinsollte.
    Wir alle haben es mit unserem Kaufverhalten selbst in der Hand wie dich der stationäre Handel in Zukunft entwickelt.

  • Wolf388 am 21.03.2022 21:16 Uhr / Bewertung:

    Endlich mal eine gute Nachricht, seit meiner Kindheit : Regelmäßig nach München fahren und Obletter, Spielwaren Schmidt und Egon Wiedling abklappern und müde , glücklich mit den neuen Schätzen nach Hause fahren. Wär wirklich schade gewesen wenn der letzte im Bunde auch verschwunden wär.

  • Heide Fröttmaninger am 21.03.2022 20:51 Uhr / Bewertung:

    Ich könnte gar nicht aufzählen, was ich dort schon alles gekauft habe. Gut, dass die letzte derartige Anlaufstelle dieser Branche in Münchens Zentrum (hoffentlich nicht nur "erstmal") erhalten bleibt. Anderswo gibt es zwar auch Spielwaren, das gewöhnliche Überall-Sortiment halt, aber was z. B. Brett- und Kartenspiele oder Eisenbahnen betrifft, kriegt man dort, was man anderswo kaum oder gar nicht mehr bekommt, ob für den eigenen Spiel- und Sammeltrieb oder zum Verschenken. Im Internet kaufe ich generell nur, was ich schwer bis gar nicht anderswo bekomme. Und prinzipiell günstiger ist das Web keineswegs, im Gegenteil, dieses Klischee wird oft schamlos bei uninformierten Kunden ausgenutzt.

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