Münchner starb an der A9: Drei Täter wegen versuchten Mordes verurteilt

Magdeburg/München - Mehr als acht Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines Informatikers aus München an der A9 hat das Landgericht Magdeburg drei Männer wegen versuchten Mordes verurteilt.
Das Gericht verhängte am Donnerstag Freiheitsstrafen von 13 Jahren, 10 Jahren und 9 Monaten sowie 10 Jahren und 6 Monaten. Die Männer wurden neben versuchten Mordes auch wegen erpresserischen Menschenraubs und gefährlicher Körperverletzung sowie Computerbetrugs verurteilt. Zur Begründung hieß es, die Männer hätten ihr schwer verletztes Opfer an eine einsame Stelle in einem Wald gebracht, um eine schnelle Entdeckung der Tat zu verhindern und ihre eigene Flucht zu ermöglichen.
Münchner war wohl ein Zufallsopfer
Die drei litauischen Männer waren erwiesenermaßen beteiligt, als der Informatiker am 9. Januar 2012 als Zufallsopfer an einem Parkplatz an der Autobahn 9 überfallen, beraubt und verschleppt worden war. Es ist der inzwischen dritte Prozess zu dem Fall an einem Landgericht. Zuvor hatte der Bundesgerichtshof die ersten beiden Urteile des Landgerichts Dessau-Roßlau - zumindest in Teilen - kassiert.
Das Magdeburger Gericht musste die Tat selbst nicht mehr aufklären, sondern sollte im Rahmen einer Revision entscheiden, ob es sich wie bisher angenommen um versuchten Totschlag oder doch um versuchten Mord handelte. Das nun verkündete Urteil ist erneut mit einer Revision anfechtbar.
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