Münchner Stadtregierung lehnt Freischankflächen in der Fraunhoferstraße ab

Freischankflächen in der Fraunhoferstraße? Dafür ist kein Platz, findet die Koalition. Der Radlweg bleibt.
von  Emily Engels
Josef Bachmaier wünscht sich Freischankfläche vor seinem "Fraunhofer".
Josef Bachmaier wünscht sich Freischankfläche vor seinem "Fraunhofer". © Daniel von Loeper

München - Was für alle anderen gilt, soll auch für die Gastro in der Fraunhoferstraße gelten: Am besten sofort und den ganzen Sommer über wünscht sich die CSU-Fraktion Freischankflächen. Und zwar dort, wo sich beidseitig der Radlweg befindet.

Doch daraus wird wohl nichts. Stadtrat Paul Bickelbacher (Grüne) kündigt an: "Der Radlweg wird bleiben." Zu dem CSU-Antrag sagt er: "Der Wahlkampf ist vorbei. Auf dem Radweg werden wir keine Freischankflächen erlauben." Der Bündnispartner, die SPD, zieht mit. Fraktionschef Christian Müller sagt: "Wenn es eine Möglichkeit gibt, die Freischankflächen auf den Bürgersteigen zu errichten, dann gerne." Aber zu einem Umbau der Radlwege sagt auch er ganz klar Nein!

Einjährige Testphase an der Fraunhoferstraße endet

Die CSU-Fraktion findet es aus einem Grund besonders ungerecht, dass Gastronomen an der Fraunhoferstraße keine größeren Freischankflächen bekommen. Denn vor ziemlich genau einem Jahr (am 26. Juli) wurden die Radlwege als Pilotprojekt für ein Jahr beschlossen. Der Stadtrat hat damals das Planungs- und Baureferat damit beauftragt, nach einem Jahr über die Auswirkungen des Umbaus in der Fraunhoferstraße zu berichten und einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen vorzulegen.

Das ist bis heute nicht geschehen. "Um die bisherige Ungleichbehandlung in diesem Straßenabschnitt zu beenden, soll nun auch ehrlich nach der einjährigen Testphase keine stillschweigende Verlängerung stattfinden", fordert die CSU.

So sieht es in der Fraunhoferstraße aus.
So sieht es in der Fraunhoferstraße aus. © Daniel von Loeper

Künftig Tempo 30 in der Fraunhoferstraße?

Bickelbacher kündigt an, dass die Auswertung der Stadt im Herbst vorliegen wird. Danach werde man im Stadtrat überlegen, in welcher Form der Radlweg fortgeführt wird. Bickelbacher könne sich vorstellen, dass für den Umbau "richtig viel Geld" in die Hand genommen wird. Er denke etwa auch an breitere Bürgersteige und eine "Begrünungsmöglichkeit" vor der Post-Filiale. Man könne sich auch vorstellen, so Bickelbacher, dass in der Straße künftig Tempo 30 gilt.

Müller findet, man müsse sich beim dauerhaften Umbau dringend die Ladezonen für Händler anschauen. Ansonsten sei er überzeugt davon, dass die Radlwege an der Fraunhoferstraße gut ankommen.

FDP-Fraktionschef Jörg Hoffmann sieht das anders. "Wir finden den Vorschlag der CSU sehr gut", sagt er. Gastro und Händler in der Fraunhoferstraße seien aktuell eh schon doppelt benachteiligt. Freischankflächen würden der Gastro entgegenkommen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.