Münchner Stadtrat: Die Grünen haben neue Chefs
München - Die Grünen haben zwei neue Chefs: Mona Fuchs und Dominik Krause übernehmen den Fraktionsvorsitz im Stadtrat. Die Fraktion wählte die beiden am Donnerstag einstimmig. Gegenkandidaten gab es keine. Denn die bisherige Fraktionsvorsitzenden Anna Hanusch und Florian Roth traten nicht mehr an. Beide hatten dies vor längerem angekündigt.
Florian Roth will Kulturreferent werden
Florian Roth war seit 2012 Fraktionschef. Ein Grund, warum er aufhört: Roth will Kulturreferent werden. Auch Anna Hanusch, die die Fraktion seit 2020 leitet, hatte andere berufliche Pläne. Sie wollte Baureferentin werden, doch das klappte nicht, weil die Stadt die Stelle hätte ausschreiben müssen.
Jetzt übernehmen mit Dominik Krause und Mona Fuchs zwei jüngere Politiker: Mona Fuchs ist 34, sitzt erst seit zwei Jahren im Stadtrat. Davor arbeitete sie als Geschäftsführerin für den Münchner Klimaherbst, eine Veranstaltungsreihe, die über den Klimawandel informiert.
Krause seit 2017 stellvertretender Fraktionsvorsitzender
Dominik Krause ist zwar noch mal drei Jahre jünger, hat aber schon mehr Erfahrung im Stadtrat: Er wurde 2014 zum ersten Mal hineingewählt und ist seit 2017 stellvertretender Fraktionsvorsitzender.
Beide betonen, dass ihnen die Grünen-Kernthemen Klimaschutz und Verkehrswende am Herzen liegen. "Da wollen wir die gute Arbeit unserer Vorgänger umsetzen, aber auch darauf achten, dass die Beschlüsse jetzt schnell umgesetzt werden", sagt Fuchs. Das könnte heißen: Die beiden wollen Druck machen. Zum Beispiel soll es nun mit der Wärmewende schnell gehen, denn noch immer gibt es aus Sicht von Krause und Fuchs auf den Dächern zu wenig Photovoltaik und in Häusern zu viele Gas- und Ölheizungen.
Spannend wird auch, wie sich die Stimmung mit dem Koalitionspartner, der SPD, entwickelt. Denn da hat es erst Anfang der Woche gekracht: Die SPD will einen Tunnel, der den Norden besser an die Autobahn anschließt, vorantreiben. Eigentlich hatte es zu Beginn der Legislatur geheißen, die grün-rote Koalition wolle alle Tunnelprojekte stoppen. Einen Koalitionsbruch will Krause trotzdem nicht sehen: Schließlich sei im Koalitionsvertrag die Rede davon gewesen, einen Tunnel durchs FFH-Gebiet auszuschließen. Jetzt soll er durchs Hasenbergl verlaufen. che
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