Münchner SPD fordert: Besseres Essen im Seniorenheim!

München - Mehr bio, regional, saisonal und mit möglichst wenig Müll und Fleisch: die SPD-Fraktion möchte den Speiseplan in Seniorenheimen der Stadt revolutionieren. Vize-Fraktionschefin Anne Hübner sagt: "Ich wünsche mir, dass die Senioren in den Münchner Pflegeheimen besser essen können." Attraktive Speisepläne, gute Zutaten und auch mal die Erfüllung des einen oder anderen Sonderwunsches sollen künftig möglich sein – wenn es nach Hübner und ihrer Fraktion geht.

Einjähriger Modellversuch in zehn Alten- und Pflegeheimen
Denn die SPD fordert das Sozialreferat dazu auf, einen groß angelegten, einjährigen Modellversuch in zehn Münchner Alten- und Pflegeheimen durchzuführen. Das Essen soll nicht nur möglichst bio sein, sondern, wenn schon Fleisch auf dem Speiseplan steht, soll das "ausschließlich aus artgerechter Tierhaltung kommen", fordert die SPD. Um das neue Veggie-Essen schmackhaft zu machen, soll ein Koch pro Einrichtung "tariflich so bezahlt werden", dass die Konzeption neuer Speisepläne mit vegetarischen Gerichten ermöglicht wird, schlägt Hübner vor.
"Die Pflegekassen sehen einen solchen Speiseplan bisher so nicht vor, aber wir wollen damit beginnen und gleichzeitig die Natur schonen und die heimische Landwirtschaft stärken", erklärt Anne Hübner. Da dies natürlich auch eine Kostenfrage sei, wolle man einen Modellversuch ermöglichen, um die Vorteile eines solchen Speiseplans aufzuzeigen.
"In den Münchner Pflegeheimen leben rund 7.500 Senioren", sagt Hübner. Schon heute würden einzelne Träger, vor allem die Münchenstift GmbH, auf den Einsatz biologischer Lebensmittel achten.
Aber, erklärt sie weiter: "Die von den Pflegekassen auf rund 5,50 Euro pro Tag und Person gedeckelten Tagessätze für Lebensmittel lassen jedoch einen durchgehenden Einsatz ökologisch und regional produzierter Nahrungsmittel nicht zu." Deshalb solle die Stadt auch prüfen, wie sie Senioreneinrichtungen entsprechend bezuschussen könne, um den Bezug ökologisch und regional produzierter Lebensmittel zu ermöglichen.
Für das Modellprojekt könnten sich – sollten Verwaltung und Stadtrat dem SPD-Vorschlag folgen – die Träger dann jeweils bewerben, schlägt Hübner vor.
In der Konsequenz hoffe sie darauf, "dass auch die Pflegekassen überzeugt werden können, dass ein oder zwei Euro mehr am Tag den Unterschied machen könnten."
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