Münchner Sicherheitskonferenz 2020: Der Protest wird grüner

Das Friedensbündnis hat Nachwuchssorgen. Deshalb setzen die Nato-Gegner heuer auf Ökologie: "Militär ist ein Umweltzerstörer".
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Demonstranten stehen bei einer früheren Demonstration mit Plakaten und einem Papp-Panzer vor dem Bayerischen Hof, in dem die Sicherheitskonferenz stattfindet.
Sven Hoppe/dpa Demonstranten stehen bei einer früheren Demonstration mit Plakaten und einem Papp-Panzer vor dem Bayerischen Hof, in dem die Sicherheitskonferenz stattfindet.

München - "Nein zu Krieg und Umweltzerstörung" heißt es im Aufruf des Münchner Friedensbündnis. Statt weiterhin Milliarden in Rüstung und Kriegsvorbereitungen zu stecken, müsse mehr in den Klimaschutz investiert werden, so die Organisatoren.

"Das Militär gehört zu den großen Umweltzerstörern" betont Brigitte Obermayer von der Internationalen Frauenliga, die den Protest gegen die 56. Münchner Sicherheitskonferenz Mitte Februar im Bayerischen Hof mitorganisiert. Thomas Lechner, OB-Kandidat der Linken, stößt ins selbe Horn: "Krieg, Not und die Folgen des Klimawandels sind die Hauptursachen für die Flüchtlingsbewegung." Das Militär könne nicht vor dem Elend der Welt schützen, mahnt Lechner, der sich seit Jahren in der Flüchtlingshilfe engagiert.

Siko-Protest: Rüstung ist Verschwendung von Ressourcen

Rüstung sei eine Verschwendung von wertvollen Ressourcen und Energie. Militärmanöver schädigten das Ökosystem auf den Übungsplätzen und Krieg bedeute die Zerstörung aller Lebensgrundlagen. "Das sehen wir in Afghanistan, Syrien, im Irak und im Jemen", sagt Brigitte Obermayer. "Es ist höchste Zeit, aus der Spirale auszusteigen."

Das internationale Kriegsgeschehen sei für viele Deutsche "sehr weit weg", sagte Claus Scheer vom Aktionsbündnis gegen die Nato-Sicherheitskonferenz. Für den 15. Februar hat das Münchner Friedensbündnis zum Protest gegen das Treffen im Bayerischen Hof aufgerufen.

Sicherheitskonferenz-Gegner erwarten rund 4.000 Demonstranten

Die Organisatoren rechnen mit weniger Teilnehmern als bei den jüngsten Klimakundgebungen von "Fridays for Future". Eine große Mobilisierung sei schwierig, sagt Schreer. Bei der letzten "Fridays-for-Future"-Demos im November 2019 waren in München über 18.000 Menschen auf die Straße gegangen.

Zur Friedensdemo in der City am 15. Februar erwartet Schreer rund 4.000 Teilnehmer. Etwa 1.000 sollen sich an der Menschenkette durch die Fußgängerzone beteiligen. Die übrigen werden vom Stachus aus über Odeonsplatz zum Marienplatz ziehen. Die jährliche Friedenskonferenz, die im Alten Rathaus stattfinden sollte, wurde abgesagt.

Siko in München: Auch Delegation aus Nordkorea dabei

In der 56. Münchner Sicherheitskonferenz werden mehr als 30 Staats- und Regierungschefs sowie 90 Minister teilnehmen. Bisher haben 18 Staatschefs, zwölf Regierungschefs und 70 Außen- und Verteidigungsminister zugesagt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist dabei. Erstmals kommt auch eine Delegation aus Nordkorea.

Aus den USA haben sich Außenminister Mike Pompeo und Verteidigungsminister Mark Esper, sowie Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses und scharfe Widersacherin von Präsident Trump, angekündigt. Auch Facebook-Chef Mark Zuckerberg will zur Konferenz nach München kommen.

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