Münchner Schwimmbad macht dicht: Servus, Dantebad!

München - Viele, viele Münchner lieben diesen Ort. Bei Eiseskälte, oft dann, wenn es draußen noch oder schon wieder dunkel ist, schwimmen sie im Dantebad.
Winter für Winter, denn das eine Schwimmerbecken ist ja beheizt. Gesund fühlt es sich an, hier draußen zu schwimmen, gut für den Kreislauf. Gut, um durch den Münchner Winter zu kommen.
Doch in diesem Winter wird alles anders. Das Dantebad macht nicht auf. Gestern mussten die Stammgäste Abschied nehmen - ganz so, als handele es sich um ein normales Freibad.
Die Ärztin Julia Pernthaler, war eine der Letzten, die hier ins Wasser sprangen. "Ich bin schon ein bisschen traurig, dass das Dantebad schließen muss", sagte sie der AZ. "Angesichts der Energiekrise ist es jedoch verständlich." Nun also ist Schluss. Und alle hoffen, dass der übernächste Winter dann wieder ein ganz normaler wird. Auch im Dantebad.
AZ-Umfrage: Ist es okay, dass das Bad schließt?
Maximilian Pernthaler (39), Kinderarzt: "Natürlich ist es schade. Doch ich kann die Entscheidung aufgrund der aktuellen Situation vollkommen nachvollziehen. Die Stadt macht sich damit glaubwürdig. Allerdings ist es schon auch traurig, dass das Dantebad schließt."
Anja Baumbach (43), Augenoptikerin: "Ich wusste gar nicht, dass das Dantebad nicht mehr aufmacht. Bei mir ist es eine Mischung aus Verständnis und andererseits Unverständnis. Es ist schon beklemmend für mich, wenn es derartige Einschränkungen gibt."
Christine Aschenbrenner (68), Rentnerin: "Ich habe heuer erst damit angefangen, fast täglich im Dantebad zu schwimmen. Das macht mich noch fitter und noch schlanker. Ich kann verstehen, dass das Dantebad schließt. Allerdings sind Hallenbäder nicht besser."
Eva Haustein (63), Hausfrau: "Ich bin sehr traurig. Durch die Coronazeit ist schon viel verloren gegangen. Ich bin dafür, das Dantebad weiterhin geöffnet zu halten und nur die Betriebszeiten in den Bädern zu reduzieren."
AZ-Info: So läuft es in Hallenbädern und Saunen
Schon Ende Juni haben die Münchner Stadtwerke mitgeteilt, dass in den Freibädern nun Energie gespart wird. Dafür wurde die Mindest-Temperatur der Becken auf 22 Grad gesengt. In den Hallenbädern wurde indes bei den Warmwasser-Außenbecken die Temperatur von maximal 34 auf 30 Grad reduziert. Mittlerweile wurde auf 28 Grad runter gedreht. Die Schwimmerbecken werden nur noch auf 26 Grad beheizt (vorher 27 Grad). Das Lernschwimmbecken soll ebenfalls bei 28 Grad bleiben (vorher 29 Grad).
Im Michaelibad - das einzig noch mit Gas versorgte Hallenbad - wurde die Temperatur des Schwimmerbeckens von 27 auf 25 Grad heruntergedreht. Im Herbst wollen die Stadtwerke weitere Maßnahmen prüfen. Seit dem 1. August sind die Saunen der Stadtwerke bis auf Weiteres geschlossen, um ebenfalls Energie zu sparen.