Münchner Schandflecke: Die Theresienwiese? Meistens unwirtlich
MÜNCHEN - Für zwei Wochen ist für viele Münchner und Touristen der schönste Platz der Welt: die Theresienwiese zum Oktoberfest. Und die anderen 50 Wochen? Soll man sie teilen? Oder bepflanzen? Die AZ sammelt Ideen für eine Verschönerung.
Schmutzig, heruntergekommen, trist – die AZ hat in den vergangenen Tagen Orte vorgestellt, die dringend eine Schönheitskur bräuchten. Und oft viel mehr als das. Zahlreiche Leser meldeten unserer Redaktion solche Schandflecken.
Zum Abschluss der Reihe geht es noch um einen Platz, zu dem für gut zwei Wochen im Herbst Millionen Menschen aus aller Welt strömen. Der aber den Großteil des restlichen Jahres ganz schön traurig aussieht. Die Rede ist natürlich von der Theresienwiese – einer leeren, ziemlich langweiligen Brachfläche.
Seit Jahren bemüht sich der Bezirksausschuss (BA) darum, dass die 42 Hektar am Fuße der Bavaria attraktiver werden – vor allem im Nordteil. Den bezeichnet der zuständige BA-Chef Alexander Miklosy als „äußerst erbärmliches“ Terrain: „Touristen, die nicht zur Wiesnzeit kommen, sind ganz enttäuscht, wenn sie diese Fläche sehen.“
Auch im Stadtrat war die „triste Alsphaltdecke“ schon vor Jahren ein Thema. Die Grünen hatten eine „Wiese für die Wiesn“ gefordert. Doch auf einen Vorschlag des Wirtschaftsreferats hin beschied der Stadtrat später: „Auf dem Nordteil der Theresienwiese werden keine weiteren Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt.“ Zu belastet sind die Flächen in Zeiten der Großveranstaltungen. „Wenn jemand eine vernünftige Lösung hätte, wäre ich gleich Feuer und Flamme, damit die Theresienwiese nicht mehr so einen unwirtlichen Eindruck hinterlässt“, meint Alexander Miklosy deshalb auch.
Einer, der sich intensiv mit dem Platz beschäftigt hat, ist der Architekt und Hochschullehrer Andreas Meck. Er verfasste in den 80ern seine Diplomarbeit dazu. Seine damalige Idee: Eine Teilung der Theresienwiese in eine Parkanlage und eine „optimierte Festfläche“ (siehe unten). Der Festbereich liegt im Entwurf im östlichen Teil. Er ist leicht abgesenkt und durch einen Wall und eine Wasserfläche eingegrenzt. Besonderes Schmankerl: „Ein Riesenrad als ganzjähriges Charakteristikum.“ lj
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