Münchner Salafisten-Paar wird ausgeliefert
München/Klagenfurt – Auf der Heimreise aus Syrien waren Samil A. (20) und seine Freundin Farah H. (33) vor zwei Wochen am Bahnhof Villach festgenommen worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie in einem Terrorcamp der IS waren und an Kämpfen im syrisch-irakischen Grenzgebiet beteiligt waren. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen das Paar wegen „schwerer, staatgefährdender Gewalttaten“.
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Voraussichtlich am Mittwoch kommender Woche wird das Münchner Terror-Paar an die bayerische Justiz überstellt. Dies bestätigte Judith Henkel, Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I auf Anfrage der AZ. Im Auto werden sie von schwer bewaffneten österreichischen Polizisten bis an die Grenze zu Bayern gebracht.
Wo genau die Übergabe stattfinden soll, wird aus Sicherheitsgründen geheim gehalten. Am Übergabeort werden Samil A. und Farah H. in ein bayerisches Polizeiauto steigen, das sie nach München bringt. Beiden wird dann der Ermittlungsrichter den Haftbefehl eröffnen. Anschließend kommen sie in U-Haft. Samil A. wird voraussichtlich in die JVA Stadelheim gebracht, seine Freundin ins nahegelegene Frauengefängnis.
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Im August war der gebürtige Münchner türkischer Abstammung mit seiner Frau, einer gebürtigen Irakerin, sowie deren Sohn (8) nach Syrien ausgereist. Beide lebten nach Geheimdienstinformationen in einem Terrorcamp der IS, wo sie an Waffen und Sprengstoff ausgebildet wurden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat sich der 20-Jährige auch an Kämpfen beteiligt. Ins Visier der Ermittler geriet der Sendlinger Gotteskrieger auf Facebook, wo er im Kampfanzug posierte.