Münchner rettet Betrunkenen vom Bahngleis

MÜNCHEN - Was für ein Held: Am Montagmorgen sieht ein 28-jähriger am Stachus, wie ein Betrunkener ins Bahngleis fällt. Geistesgegenwärtig springt er hinterher - und rettet so dem 23-Jährigen das Leben.
Es war kurz vor sechs in der Früh, als der 23-jähriger Münchener am Bahngleis am Karlsplatz stand. Er war so betrunken, dass er wohl das Gleichgewicht nicht mehr halten konnte und in das Bahngleis fiel. In diesem Moment bewies ein 28-jähriger Münchner, der gerade vorbeilief, Zivilcourage. Geistesgegenwärtig sprang der Mann hinterher. Der 28-Jährige wollte den Betrunkenen auf den Bahnsteig zurück heben. Doch just in dem Moment fuhr eine S-Bahn ein - der Retter musste sich etwas einfallen lassen. Er schob den Betrunkenen in den Hohlraum unter der äußeren Bahnsteigkante. Er selbst schaffte es noch rechtzeitig auf den Bahnsteig zurückzuklettern.
Der S-Bahnfahrer erkannte, das etwas nicht stimmte und leitete sofort eine Schnellbremsung ein. Doch die Bahn konnte nicht mehr stoppen und fuhr noch circa 40 Meter an der Unfallstelle vorbei. Der Betrunkene hatte enormes Glück, dass sein Retter ihn in den Hohlraum geschoben hatte. So erlitt er nur leichte Verletzungen und überlebte. Bei der ersten Untersuchung wurden nur leichte Verletzungen am Bein festgestellt. Ein Alkoholtest ergab allerdings einen Wer von über zwei Promille.
Bei allem Glück im Unglück wird der glimpflich ausgegangene Unfall für den 23-jährigen Münchner weitere Konsequenzen haben. Da der stark alkoholisierte Mann eine Notbremsung der S-Bahn verursacht hatte, erwartet ihn eine Strafanzeige wegen gefährlichen Eingreifens in den Bahnverkehr.
Durch die Rettungsaktion kam es zu Verspätungen im S-Bahnverkehr.