Münchner Reichsbürger legen am Flughafen "Heimatscheine" vor
München - Selbst auf einem innereuropäischen Flug muss man normalerweise beim Check-In einen Reisepass oder seinen Personalausweis vorzeigen. Diese Tatsache wurde nun am Donnerstag zwei Münchner Reichsbürgern zum Verhängnis.
Die beide Geschwister wollten zur Hochzeit ihrer Schwester nach Mallorca. Der Mann legte am Check-In einen sieben Jahre abgelaufenen deutschen Reisepass vor, der Reisepass der Frau war zwölf Jahre abgelaufen. Verlängert hatte beide ihre Dokumente nicht, sie hatten sich allerdings um "Ersatz" gekümmert. Reichsbürger-Ersatz: Sie legten einen "Heimatschein des Freistaates Preußen" vor.

Die Überprüfung der Bundespolizei ergab, dass beide schon Anfang der Woche bei der Polizei nach Ausstellung von Notreiseausweisen gefragt hatten, weil sie von der Fluggesellschaft mit ihren Heimatscheinen abgewiesen worden waren.
Doch die Polizei erklärte ihnen, sie müssten sich im Vorfeld um gültige Papiere bemühen, nur in echten Notfällen könnten kurzfristig Papiere ausgestellt werden. Die Reichsbürger kümmerten sich aber nicht darum. Warum auch, die BRD-Dokumente sehen sie ja als nicht bindend an.
Weil sie jetzt mit ihren "Heimatscheinen" nicht weit kamen, mussten sie zurück in die Heimat. Ob sie anderweitig zur Hochzeit ihrer Schwester reisten, ist nicht bekannt.
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