Münchner Rathaus: Die Verwaltung soll ins Homeoffice
München - Unsere Beschäftigten machen tolle Arbeit", versichert der grüne Fraktionschef Florian Roth. Aber er sagt auch: "Die Strukturen sind nicht so toll." Offenbar gibt es eine aufgeblähte Personalabteilung, in der eine Person im Schnitt nur 44 Mitarbeiter verwaltet. Und die städtischen IT-Aufgaben werden auch nicht zentral, sondern von einem Referat, einem Eigenbetrieb, zwei GmbHs und Spezialisten in den einzelnen Referaten erledigt.
Da bekommt man eine Ahnung davon, dass sich in der Stadtverwaltung durch Modernisierung einiges einsparen ließe. Die Rathauskoalition will unter dem Eindruck sinkender Einnahmen eine Straffung der städtischen Strukturen durch eine "Verflachung der Hierarchien" angehen. Neben der ineffizienten Personalverwaltung und der IT haben Grüne/Rosa Liste und SPD/Volt das zentrale Immobilienmanagement im Blick, das nicht im Baureferat, sondern im Referat für Bildung und Sport angesiedelt ist.
Roth sieht die "Krise als Chance"
Roth bemühte das unvermeidliche Wort von der "Krise als Chance": Sparen soll die Stadt auch durch vermehrtes Arbeiten der Verwaltung im Homeoffice. Die Hälfte der Mitarbeiter, so habe eine Befragung ergeben, könne sich vorstellen, auf einen festen Arbeitsplatz im Büro zu verzichten. So weit will die Rathauskoalition nicht gehen. Mindestens 15 Prozent der Büroarbeitsplätze stehen aber zur Disposition. Außerdem soll bei den angemieteten Büros gespart werden. Und wo es keinen Parteiverkehr gibt, kann sich Roth auch eine Verlagerung in billigere Gegenden außerhalb des Altstadtrings vorstellen.
Die Rathauskoalition will niemanden entlassen. Sie setzt bei der Verschlankung der Verwaltung auf die übliche Fluktuation und die Nichtbesetzung freiwerdender Stellen. Darüber, dass die Stadt in den letzten Jahren auch aufgrund politischer Wünsche 6.000 neue Stellen geschaffen hat, gingen Roth und Anne Hübner (SPD/Volt) nur in einem Nebensatz ein.
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