Münchner Polizist veruntreut 40 000 Euro

Ein Beamter des Altstadtreviers soll das Geld aus sogenannten Sicherheitsleistungen abgezweigt und in seine eigene Tasche gesteckt haben. Der Polizist ist mittlerweile vom Dienst suspendiert.
Ralph Hub |
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Die frisch sanierte Altstadtwache in der Hochbrückenstraße.
Daniel von Loeper Die frisch sanierte Altstadtwache in der Hochbrückenstraße.

München - Lange Zeit blieb der Schwindel unentdeckt. Doch dann gab es eine Kassenprüfung in der PI 11. Dem Polizeiobermeister (41) blieb nichts anderes übrig, als die Karten auf den Tisch zu legen und sich selbst anzuzeigen.

Der Polizist arbeitete als Kassenbeamter im Altstadtrevier. Sein Job war es, eingehende Beträge an die zuständigen Stellen weiterzuleiten. Dabei handelte es sich meist um Sicherheitsleistungen. Die werden fällig bei Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten, wenn der Täter keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat. Die Höhe der Sicherheitsleistung entspricht der zu erwartenden Geldstrafe. Die Beträge gehen meist an die Landesjustizkasse oder an die Stadt München.

Im Fall des Polizisten wanderten die Scheine nicht in die Staatskasse, sondern in seine eigene Tasche. Der 41-Jährige soll sich damit nach AZ-Informationen einen recht üppigen Lebensstil finanziert haben. Das Geld ist futsch, komplett ausgegeben, wie es heißt.

Rund 38 000 soll der Polizist abgezweigt haben. „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen“, sagt Peter Preuß, Sprecher der Staatsanwaltschaft München. Nicht auszuschließen ist deshalb, dass der Schaden noch größer ist.

Seit mindestens 2013 soll sich der Polizeiobermeister immer wieder heimlich bedient haben. Dabei gab er sich offenbar alle Mühe, die illegalen Transaktionen zu verschleiern. Wenn der Schwindel aufzufliegen drohte, zweigte er eine neue Einzahlung ab, um ältere Fehlbeträge auszugleichen.

Als klar war, dass er durch die Kassenprüfung auffliegen würde, ging er zu einem Vorgesetzten und zeigte sich selbst an. Der Beamte wurde daraufhin vom Dienst suspendiert, wie Polizeisprecher Wolfgang Wenger gestern bestätigte. Seit September wird zudem das Gehalt des 41-Jährigen gekürzt, was laut einem Bericht der „SZ“ darauf hindeutet, dass der Polizist dauerhaft aus dem Dienst entlassen werden soll. Ein Disziplinarverfahren wurde eingeleitet. Es ruht allerdings, solange die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind.

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