Münchner Politiker fordert: Macht den Tierpark Hellabrunn auf!

In anderen Bundesländern sind die Zoos offen. In München gäbe es Konzepte - doch vorerst bleibt der Tierpark weiter zu.
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Die Tore des Tierparks Hellabrunn sind immer noch geschlossen.
Die Tore des Tierparks Hellabrunn sind immer noch geschlossen. © Marc Müller/Tierpark Hellabrunn

München - Ein Münchner im Tierpark - zum Privatvergnügen! Sowas gibt es in diesen Tagen. Der Münchner ist der grüne Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek. Der hat nicht etwa eine Sondergenehmigung für Hellabrunn-Spaziergänge. Sondern war in Berlin im ganz regulär geöffneten Zoo. Und fordert jetzt: Sperrt Hellabrunn auf!

Grünen-Politiker Janecek blickt nach Berlin 

Denn anders als in Berlin, wo die Zoos im Lockdown offen blieben und in norddeutschen Städten, wo sie nun wieder öffnen, bleibt Hellabrunn vorerst dicht. Zu Janeceks Unverständnis. "Maskenpflicht, Abstände, Innenbereiche geschlossen", berichtet er von seiner Berliner Tierpark-Erfahrung.

"Da ist die Ansteckungsgefahr gleich null Komma null." Janecek sagt: "Nicht nur Hellabrunn würde sich über die Einnahmen freuen, auch unsere Kinder hätten in dieser für viele tristen Zeit endlich wieder Gelegenheit, den Tieren zu begegnen." Und, den Seitenhieb mag er sich nicht verkneifen, in Berlin seien die Infektionszahlen zuletzt ja auch schneller gesunken als in Bayern.

Dieter Janecek (Grüne).
Dieter Janecek (Grüne). © dpa

Der Zoobesuch also kein Infektionstreiber? Aus Hellabrunn heißt es, aus den Öffnungsmonaten im Herbst mit bis zu 8.000 Besuchern am Tag sei kein einziger Fall einer (mutmaßlichen) Ansteckung im Tierpark bekannt. Eine Sprecherin sagte am Dienstag der AZ: "Wir würden uns eine kurzfristige Öffnungsperspektive wünschen." Ein entsprechendes Hygiene- und Betriebskonzept habe man in der Schublade. "Wir könnten innerhalb weniger Tage öffnen."

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Wiederöffnung von Tierpark Hellabrunn sei "durchaus diskutabel"

Das fände offenbar auch die zuständige Bürgermeisterin eine gute Idee. Verena Dietl (SPD) sagte am Dienstag auf Nachfrage der AZ: "Es wäre erfreulich, wenn der Tierpark bald wieder öffnen könnte - natürlich unter Beachtung der Hygieneschutzbestimmungen." Bei den aktuell sinkenden Infektionszahlen halte sie eine Wiederöffnung "durchaus für diskutabel".

Glückliche Zeiten: Verena Dietl in Hellabrunn.
Glückliche Zeiten: Verena Dietl in Hellabrunn. © Marc Müller/Hellabrunn

Dietl sagte: "Ich würde mich freuen, wenn der Freistaat den Münchnerinnen und Münchnern - insbesondere den Lockdown-geplagten Familien - diese Möglichkeit bald in Aussicht stellt." Auch für den Tierpark, der in großen finanziellen Schwierigkeiten steckt, wären Besucher eine "große Erleichterung", betonte Dietl.

Entscheiden aber kann das nicht die Stadt. Es braucht eine Lockerung des Freistaats - damit nicht nur Dieter Janecek das private Tierpark-Vergnügen hat. Sondern auch Münchner Familien, in Hellabrunn.

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21 Kommentare
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  • am 18.02.2021 12:22 Uhr / Bewertung:

    Geht es hier um die armen Kinder, oder um die Arme Stadt München? Ein Besuch mit der Familie in Hellabrunn kostet gut und gene 75 -100 € (parken incl.), das leistet sich keine Arme Münchner Familie mit 2 - 3 Kindern. Das ist ein Luxus den nur wohlhabende Münchner und sehr viele Auswärtige wahrnehmen, die dann extra dafür z.T. 100 - 200 km anreisen. Die Nummernschilder auf dem Parkplatz in Hellabrunn waren da immer sehr bunt gemischt. Ich finde es einigermaßen dreist den Bankrotten Zoo jetzt auch noch als Wohltat für 'Die Münchner' darzustellen, der ausgerechnet darum wieder öffnen sollte - Den Kindern zuliebe. Den Herrschaften der Stadt-Politik steht doch das Wasser schon länger finanziell bis zum Hals, nur das dann auch zugeben, das passt nicht in das Bild vom schönen Öko-Sozialen München. Eine heruntergewirtschaftete Stadt, die einen auf 'Nobel' macht, obwohl der 'Lack' schon länger abblättert.

  • Der wahre tscharlie am 18.02.2021 14:58 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von

    Eine kleine Familienkarte, incl. Kinder, kostet in Hellabrunn 19,00 Euro. Und warum ein Münchener mit dem Auto nach Hellabrunn fahren sollte, bei der guten MVV-Anbindung, versteh ich sowieso nicht.

    Und es hat nichts mit Öko-Sozialismus zu tun, wenn während des Lockdowns der Stadt die Steuereinnahmen wegbrechen.

  • am 18.02.2021 19:41 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Ich hab die Preis da etwas anders in Erinnerung, aber alleine das Parken war deutlich über 10 Euro. Und familenfreundlich sind 19 Euro auch nicht. Mit MVG, hin und zurück, sind sie bei über 40 Euro, aber die Kinder haben noch kein Eis gegessen. Ich möchte lieber nicht fragen was ein Imbiss in Hellabrunn kostet. Würde man den Zoo schließen, und die Grundstücke an Neureiche Wuppertaler verkaufen, könnte man mit dem Geld 200 Jugend-Zentren in Münchner Problem-Vierteln 50 Jahre lang finanzieren, oder sogar länger, wenn statt bezahlter rot-grüner Parteibuch-Sozialpädagogen engagierte Ehrenamtler dort was tun würden, was dann auch tatsächlich gut ankommt. Bereit wären dazu viele, nur die Stadt mag das scheinbar nicht. - Öko-Sozialismus meint korrupt-unfähige-selbstbeschönigende Verwahrlosung - Zerfall, DDR '89. (Wem Nützt Hellabrunn, ich kenne in München niemanden der mit seinen Kindern da hin geht; ein Verwandter aus Donauwörth war mit der Familie dort, weil die Tochter Geburtstag hatte...)

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