Münchner Parkhäuser: Zu klein für größere Autos

Enge Stellplätze, steile Rampen und viele Pfeiler: Münchens Parkhäuser – Ausnahme: Elisenhof – schneiden im ADAC-Test gerade mal mit „ausreichend“ ab. Teurer als anderswo sind sie auch.
München - Wer ein opulentes Autos fährt, kennt den Ärger vor (fast) jedem Parkhaus: Erst mal besorgt ducken an der Einfahrt (passt mein Wagen überhaupt durch?), dann mit Muffensausen die steile Rampe hochfahren (jetzt bloß nicht bremsen!) und dann den Schlitten mühselig durch die Pfeiler in den engen Parkplatz rangieren. Für viele – und wahrlich nicht nur weibliche! – Fahrer ist das ziemlicher Nervenstress.
Wie berechtigt alle Schimpferei über die Parkhaus-Enge ist, hat jetzt der ADAC in zehn deutschen Großstädten getestet, darunter auch in München. Und die Experten geben den Lästerern Recht:
Viel zu klein, zu eng, zu steil sind die meisten Parkhäuser.
Die Münchner Hopfenpostgarage, das City- und das Rieger-Parkhaus und das Parkhaus an der Oper schneiden nur mit einem „ausreichend“ ab. Acht der insgesamt 50 Garagen in Deutschland bewerten die Tester als „mangelhaft“ oder „sehr mangelhaft“, nur 13 mit „gut“ und nur eines mit „sehr gut“.
Immerhin: Das Parkhaus am Elisenhof (ADAC-Urteil: „gut“) gehört mit seinen breiten Stellplätzen zu den besten in Deutschland. In den wenigsten Häusern sind die Stellplätze mindestens 2,50 Meter breit, wie empfohlen. Die Einfahrtshöhen sind zu niedrig, die Rampen zu steil. Es gibt zu wenig Frauenparkplätze – und häufig sind die Aufgänge nicht behindertengerecht.
Auch nicht schön: In München sind die Parkhäuser mit 3,10 Euro pro Stunde bundesweit am teuersten. Der Durchschnitt liegt in deutschen Städten bei 1,83 Euro. Da darf man die Nürnberger ausnahmsweise auch mal beneiden: Die parken mit 1,50 Euro sogar noch billiger.
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Münchner Parkhäuser im Check:
Elisenhof: Breit und mit den besten Werten
Luitpoldstraße 3, 399 Stellplätze
STÄRKEN
- Parkplätze sehr breit (2,80 Meter) und sehr hoch (6,30 Meter)
- Dynamisches Parkleitsystem
- Bargeldlos zahlen möglich
SCHWÄCHEN
- Pfeiler an allen Parkplätzen
- Zu wenige Parkplätze für Eltern mit Kindern und Behinderte;
- Behinderten-Parkplätze mit 3,15 Metern zu schmal
- Tarifberechnung nur im Stundentakt
ADAC-Urteil: gut
Vor der Oper: Schmal, dunkel und zu teuer
Max-Joseph-Platz 4, 577 Stellplätze
STÄRKEN
- Rampen flach und breit
- Besetzt-/Frei-Anzeige an den Parkplätzen
- Teilweise ohne Pfeiler zwischen den Stellplätzen
SCHWÄCHEN
- Parkplätze größtenteils zu schmal (2,37 Meter)
- Beleuchtung teilweise schlecht
- Parktarife teuer (und im Stundentakt)
- Kein Aufzug, keine Frauenparkplätze
ADAC-Urteil: ausreichend
City-Parkhaus: Schließt früh und ist sehr eng
Färbergraben 5, 546 Stellplätze
STÄRKEN
- Fahrbahnen nach Richtungen getrennt
- Toiletten vorhanden
- Freundliches Personal
- Bargeldlos zahlen möglich
SCHWÄCHEN
- Parkplätze zu schmal (2,37 Meter)
- Auch die Rampen steil und zu eng
- Ab 24 Uhr geschlossen (danach keine Ausfahrt mehr möglich)
- Parkhaus ist nicht behindertengerecht
ADAC-Urteil: ausreichend
Hopfenpostgarage: Beengt, aber günstig
Hopfenstraße 8, 583 Stellplätze
STÄRKEN
- Kurzpark-Tarif für 30 Minuten
- helles und großzügig angelegtes Treppenhaus, barrierefreier Zugang zu den Ausgängen Fußgängerwege deutlich markiert
SCHWÄCHEN
- Parkplätze zu schmal (2,40 Meter)
- Keine Stellplätze für Eltern mit Kindern, zu wenige für Behinderte
- teilweise schlechte Beleuchtung
ADAC-Urteil: ausreichend
Rieger-City: Hier geht rangieren schwer
Frauenstraße 38, 458 Stellplätze
STÄRKEN
- Parkhaus ist hell und sauber
-Freundliches Personal
-Rund um die Uhr geöffnet
- Besetzt- und Frei-Anzeige an den Parkplätzen
SCHWÄCHEN
- Zu schmale Parkplätze (2,30 Meter)
- Rampen sehr steil und ohne Bordsteine
- Keine Toiletten, zu wenig Eltern-Plätze
- Ticketberechnung nur im Stundentakt
ADAC-Urteil: ausreichend