Münchner Paar rettet Zehnjährige vor Sextäter

Maurer Mike K. belästigt im Suff eine Schülerin. Türsteher Thomas B. (20) und seine Freundin (18) greifen ein und verhindern so Schlimmeres.
John Schneider |
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Er hält den Sex-Täter fest, sie tröstet das Opfer: Thomas B. und Ricarda S.
John Schneider Er hält den Sex-Täter fest, sie tröstet das Opfer: Thomas B. und Ricarda S.

München - „Das Mädchen weinte. Er streichelte sie. Sie sah mich an und bat um Hilfe.“ So erinnert sich RicardaS. an den 26. April 2010. In einem Bus der Linie 52 hatte Mike K. (47) die zehnjährige Sara ( Name geändert ) belästigt. Erst durch das beherzte Eingreifen von Ricarda S. und ihrem Freund Thomas B. wurde Schlimmeres verhindert. Seit Freitag sitzt der alkoholkranke Mike K. wegen sexuellem Missbrauch von Kindern auf der Anklagebank. Mike K. selbst hat an die Tat keine Erinnerung mehr.

„Ich hatte zwei Flaschen Whisky getrunken“, berichtet der Mann, der bereits 22 Eintragungen auf seinem Konto hat. Von Körperverletzung über Raub bis zu Fahren ohne Führerschein – wenn er trinkt, wird der Maurer zur Gefahr für sich und seine Umgebung. Am 26. April hatte sich der 1,81 Meter große und 109 Kilo schwere Mann neben das Mädchen gesetzt. Und zwar so, dass sie keine Chance hatte zu entkommen.

Schon als er vor dem Bus stand, hatte er sie durch das Fenster mit obszönen Gesten belästigt. Im Bus rieb er dann laut Anklage seinen rechten Arm an ihrem Körper, legte die Hand um ihre Schulter, streichelte sie und küsste sie auf die Wange. „Das Streicheln wirkte auf mich anfangs wie der Trost eines Vaters“, erzählt Ricarda S. im Zeugenstand. Zwei Mädchen, die Alarm schlugen und die Hilfe suchenden Blicke des Opfers änderten die Situation.

Das Paar stand auf und fragte Sara, ob der Mann neben ihr denn auch ihr Vater sei. Die sagte nein. „Mein Freund hat ihn dann gepackt und ich habe das Mädchen da rausgeholt und zu uns gesetzt“, erzählt die 18-Jährige. Es kam zur Rangelei. Doch Türsteher Thomas B. (20) hat Erfahrung mit solchen Situationen. „Ich habe ihn festhalten können bis die Polizei kam.“ Dabei drohte ihm Mike K., versuchte ihn einzuschüchtern.

Laut Anklage drohte er auch damit, sich an dem Kind zu vergehen, rief unter anderem „Ich nehme sie mit heim, ich darf mit ihr machen, was ich will.“ Sara war nach der Tat völlig aufgelöst. Eine Polizistin berichtete, dass sie sich erst beruhigte, als die Mutter kam, um sie abzuholen. Die stellte dann Strafantrag. Ebenso wie die Führungsaufsicht des entlassenen Straftäters, dem jeder Alkoholkonsum verboten ist. Doch Mike K. scheint sich aufgegeben zu haben. „Wenn ich die Möglichkeit habe, fange ich wieder an zu trinken.“ Ein Entzug brachte nichts. Kaum draußen, begann er erneut. „Zwei bis drei Flaschen Whisky oder vier bis fünf Flaschen Wein täglich. Ich muss trinken.“

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