Viele Münchner überrascht: Deshalb werden ihnen bald fast 150 Euro abgebucht

Wer das 49-Euro-Ticket über die MVG bezieht, der wird sich am Montag mit Blick auf sein Konto wundern. Was die Gründe sind und was es zu beachten gilt.
von  Maximilian Neumair
Eine U-Bahn verlässt die U-Bahnstation Theresienstraße.
Eine U-Bahn verlässt die U-Bahnstation Theresienstraße. © Felix Hörhager (dpa)

München – Womöglich haben auch Sie sich gewundert, warum im Mai und Juni die Kosten für das Deutschlandticket nicht eingezogen wurden, sie es aber trotzdem nutzen konnten. Oder gar nicht bemerkt, dass es gar keine Abbuchungen gab.  Denn bei all jenen, die über die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) das 49-Euro-Ticket abonniert haben, wird erst am Montag, 1. Juli, die fehlenden Beträge eingezogen. Das heißt: Mai, Juni und Juli müssen auf einen Schlag bezahlt werden (147 Euro).

Ein Nahverkehrsbus der Linie 155 der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) steht an einer Bushaltestelle.
Ein Nahverkehrsbus der Linie 155 der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) steht an einer Bushaltestelle. © Peter Kneffel (dpa)

"Es könnte einige Rücklastschriften geben", warnt ein Sprecher der Aktion Fahrgäste München

"Wir haben die Kunden seit Mitte Mai darüber per Post, per Mail, mit Aushängen in den Kundencentern, über Hinweise in der App und im Kundenportal sowie auf mvg.de informiert", sagt ein Sprecher der MVG der AZ. Für die Aktion Fahrgäste München ist das nicht genug. Ein Sprecher sagt dazu der AZ: "Es wurde zwar kommuniziert, aber ich glaube nicht, dass das alle mitbekommen haben." Gerade weil das Deutschlandticket viele digital nutzen, "hätte man schon mehr mit Pop-Ups und Pushnachrichten arbeiten können". Wer nicht rechtzeitig Bescheid weiß, hat womöglich nicht genügend Geld auf dem Girokonto. "Es könnte einige Rücklastschriften geben", warnt der Sprecher. Die Folge: Eine Gebühr von fünf Euro für die Rückbuchung, die obendrauf kommt.

147 Euro werden von der MVG auf einmal abgezogen: Wurde genügend informiert?
147 Euro werden von der MVG auf einmal abgezogen: Wurde genügend informiert? © Maximilian Neumair

Die gute Nachricht: Wenn eine Abbuchung nicht funktioniert, werden im darauffolgenden Monat die fehlenden Kosten zusammen abgezogen, heißt es auf der Webseite der MVG. Man selbst solle in so einem Fall nicht aktiv werden und auf eine selbstständige Überweisung verzichten. 

Deshalb werden 147 Euro auf einmal abgezogen

Der Grund für die Dreifachabbuchung ist eine Umstellung im IT-System bei der MVG. Dadurch kommt es dauerhaft zu neuen Abbuchungsterminen: Statt am 15. des Monats geht das Geld künftig schon am ersten Tag vom Konto runter. Ebenfalls neu ist die Abo-Vertragsnummer: Diese ist jetzt zehnstellig, beginnt mit 85 und soll spätestens bis Ende Juni per Post eintrudeln. "Bitte nutzen Sie diese in Zukunft in der Kommunikation mit uns, wenn Sie ein Anliegen zu Ihrem Vertrag haben", teilt die MVG mit.

Ein kleiner Trost: Vom Konto gehen zwar 147 Euro auf einmal runter, aber unterm Strich wird nicht mehr abgebucht als vorgesehen – was selbstverständlich klingt, ist vor etwa einem Jahr in Berlin passiert. Dort berichteten mehrere Kunden von doppelten oder falschen Abbuchungen für einen Monat, kurz nachdem das Deutschlandticket bundesweit an den Start gegangen war.

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