Münchner Mietmisere: SPD will Mietspiegel für drei Jahre einfrieren
München - Alle zwei Jahre wird der Mietspiegel angepasst, zuletzt war das 2021 der Fall. Da sind die Münchner Mietpreise um 3,1 Prozent gestiegen im Vergleich zum Jahr 2019. Damit das Wohnen für die Münchner Mieter auf dem freien Markt im kommenden Jahr aber nicht noch teurer wird, als es ohnehin schon zu erwarten ist, soll der Mietspiegel für die nächsten drei Jahre nicht mehr erhöht werden. Das fordert die SPD/Volt-Stadtratsfraktion in einem Antrag, den sie am Montag einreichen wird.
Mietspiegel halten, Kappungsgrenze runter
Die "hohe zusätzliche Belastung durch Heiz- und Stromkosten" in der aktuellen Energiekrise sind für die SPD Gründe, den Mietspiegel beim aktuellen Wert zu belassen. Außerdem soll auch die Kappungsgrenze neu verhandelt werden, also die größtmögliche Erhöhung der Miete innerhalb von drei Jahren. In München liegt diese aktuell bei 15 Prozent. Sie soll "deutlich" reduziert werden, teilt die SPD-Stadtratsfraktion mit.
All das wird aber in Berlin entschieden: Deswegen bittet die SPD ihren Oberbürgermeister Dieter Reiter, im Deutschen Städtetag eine Initiative mit diesen beiden Forderungen einzubringen.
Mietspiegel: problematisches Instrument
Der Mietspiegel gilt ganz allgemein für fast alle frei finanzierten Wohnungen im Stadtgebiet, die zwischen 20 und 160 Quadratmeter groß sind. Er gilt nicht für Sozialwohnungen, Gewerbe, Obdachlosenunterkünfte und Studenten- und Jugendwohnheime.
Das Instrument Mietspiegel an sich ist umstritten. So schreibt zum Beispiel der Münchner Mieterverein, dass lediglich Mietverträge in die Berechnung einbezogen werden, in welchen die Mieten in den letzten sechs Jahren erhöht wurden. Wohnungen, in denen die Mieten unverändert blieben, werden nicht berücksichtigt – also genau die, die den Mietspiegel eher nach unten korrigieren würden
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