Münchner Michael (38) rettete einen Ertrinkenden
München / Kitzbühel - Michael Tutt war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Und vor allem: Der Kundenmanager hätte es nicht besser machen können, als er am Freitagabend einen Schwimmer untergehen sah.
So rettete der 38-jährige Münchner einem Mann (79) aus Kitzbühel das Leben: „Eigentlich war es ein Zufall, dass wir noch am See waren“, sagte der Mitarbeiter der Bekleidungsfirma Marc O’Polo am Tag nach der Rettung der AZ.
Michael Tutt, seine Frau Michaela und ihr drei Monate alter Sohn hatten zwei Tage in Kitzbühel verbracht, bevor sie weiter nach Italien fahren wollten. „Weil es an dem Tag so heiß gewesen war, wollte meine Frau unbedingt noch mal in den See hüpfen.“ Die Familie fuhr zum Schwarzsee, der zwei Kilometer von Kitzbühel entfernt ist. Das mehr als 16 Hektar große und maximal sieben Meter tiefe Gewässer gilt als wärmster Moorsee Tirols.
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Gegen 19 Uhr saß das Ehepaar auf einem Holzsteg und blickte aufs Wasser. Dabei fiel ihm ein älteres Ehepaar auf. „Der Herr stieg ins Wasser. Er war ein bisschen unbeholfen. Wie sich später herausstellte, hatte er gerade eine Operation hinter sich. Aber er wollte auch unbedingt schwimmen“, berichtet Tutt.
Kurz darauf beobachtete er, dass den Mann offenbar die Kräfte verließen. „Auf dem Rückweg konnte er kaum noch den Kopf über Wasser halten“,erzählte der Münchner. Das Gesicht des Mannes sank ins Wasser, er bewegte sich nicht mehr. „Da bin ich halt schnell ins Wasser und hab ihn rausgeholt“, erzählt Michael Tutt bescheiden.
Er war der Einzige, der sofort reagierte und zu dem Hilflosen schwamm. Als er den Bewusstlosen zum Steg gezogen hatte, kamen ihm andere Badegäste zu Hilfe. Mit vereinten Kräften brachten sie den schweren Mann an Land. Der Gerettete kam langsam wieder zu sich, Sanitäter des Roten Kreuzes kümmerten sich um ihn. „Da waren auch sofort Ärzte da, auch ein Kardiologe und eine Krankenschwester.“
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Dann wurde der 79-Jährige, ein Steuerberater aus Kitzbühel, mit einem Rettungshubschrauber ins Bezirkskrankenhaus Sankt Johann geflogen. „Ich hoffe, dass es ihm wieder richtig gut geht.“
Erst als alles vorbei war, spürte Michael Tutt wie aufregend alles gewesen war. „Ich hatte mich vorher nur ganz kurz gefragt: Taucht er jetzt oder soll ich reinspringen? Danach lief alles automatisch ab.“ Nach diesem aufregenden Ferienbeginn fuhr die Familie weiter in die Toskana.
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